Z Gastroenterol 2018; 56(08): e382
DOI: 10.1055/s-0038-1669143
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Verbesserung der Aus- und Weiterbildung in der Viszeralmedizin – Donnerstag, 13. September 2018, 08:00 – 09:12, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lernkurvenvergleich in der 2D-/3D- Laparoskopie bei laparoskopisch-naiven Probanden – eigene Untersuchungen und Literaturübersicht

C Herrmann
1   Städtisches Klinikum Brandenburg, Hochschulklinikum der MHB, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Brandenburg, Deutschland
,
C Danzer
2   Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Brandenburg, Deutschland
,
R Mantke
1   Städtisches Klinikum Brandenburg, Hochschulklinikum der MHB, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Brandenburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

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Einleitung:

Noch immer findet ein Großteil der minimal- invasiven Operationen in der Allgemein- und Viszeralchirurgie mithilfe der 2D-Laparoskopie statt. Der Technikfortschritt ermöglicht den Einsatz der dreidimensionalen Laparoskopie und somit eine bessere räumliche Wahrnehmung.

Ziele:

Aufgrund heterogener Aussagen in der Literatur zum Vorteil dieser Technik wurde in dieser Studie untersucht, inwieweit eine zeitliche Überlegenheit der 3D- gegenüber der 2D-Laparoskopie in Bezug auf die Lernkurve bei laparoskopisch-naiven Probanden besteht. Vorteil könnte die Möglichkeit sein, Ärzte in Weiterbildung schneller in den Operationsalltag zu integrieren.

Methodik:

45 nachweislich laparoskopisch-naive Probanden wurden prospektiv randomisiert und führten an der Lübecker Toolbox mit dem selben Laparoskopieturm in 10 Durchläufen die Übung „Koffer Packen“ entweder im 2D oder 3D Modus durch. Dabei wurden Versuchszeiten und Fehler erfasst. Die Datenauswertung erfolgte mittels SPSS.

Ergebnis:

Die statistische Auswertung ergab, dass kein Unterschied bei den Versuchszeiten zwischen 2D und 3D, sowohl beim ersten Versuch als auch im Verlauf der Versuchsreihe, vorlag. Beide Gruppen hatten eine gleich signifikante Lernkurve bis zum 6. Versuch. Ab dem 7. Versuch gab es keine erneute signifikante Reduzierung der Zeit. Die 2D- und 3D-Variante wies die gleiche Fehlerquote auf.

Schlussfolgerung:

Im Gegensatz zu unseren Ergebnissen zeigen einige Studien zeitlich signifikante Vorteile der 3D-Laparoskopie in der Lernkurve bei laparoskopisch-naiven Probanden. Kritisch anzumerken ist, dass die vorteilhaften Ergebnisse selten über die gesamten Versuchsreihen signifikant waren. Andere Studien stellen ähnliche Ergebnisse zu unserer Untersuchung dar. Der Versuch wurde zunächst recht einfach gehalten. Inwieweit signifikante Unterschiede zwischen 2D und 3D- Laparoskopie bei komplexeren Aufgabenstellungen vorliegen, soll jetzt im Rahmen einer laufenden Folgeuntersuchung mit größerer Probandenzahl, verschiedenen Schwierigkeitsstufen und qualitativen Kriterien wie Kopfschmerzen und Schwindel geprüft werden.