Z Gastroenterol 2018; 56(08): e386
DOI: 10.1055/s-0038-1669154
Kurzvorträge
Hernien
Hernien – Freitag, 14. September 2018, 11:00 – 12:28, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Langzeitergebnisse der laparoskopischen Narbenhernienreparation in IPOM-Technik

C Prinz
1   KMG Klinikum Güstrow, Chirurgie, Guestrow, Deutschland
,
H Stubbe
1   KMG Klinikum Güstrow, Chirurgie, Guestrow, Deutschland
,
F Hartkopf
2   KMG Klinikum Güstrow, Guestrow, Deutschland
,
G Zvingelis
2   KMG Klinikum Güstrow, Guestrow, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Die Reparation von Narbenhernien ohne Verwendung eines Netzes führt zu hohen Rezidivraten in bis zu 50% d. Fälle. Aber auch bei Verwendung Konvent. Netzplastiken werden kumulative Rezidivraten zwischen 20 und 36% beschrieben. Im Gegensatz dazu sind beim minimal invasiven Narbenhernienrepair (lap. IPOM-Technik) Rezidivraten von unter 5% dokumentiert. Von 04/2007 bis 04/2018 wurden 312 Pat. (167 Männer, 145 Frauen) mit einer Narbenhernie in der lap.-IPOM-Technik versorgt. Der BMI lag im Durchschnitt bei 32,4 kg/m2, die durchschnittlich implantierte Netzgröße bei 428,4 cm2. Das operative Vorgehen war standardisiert. Die lokalen Komplikationen wurden während des stat. Aufenthaltes dokumentiert. Zur Evaluierung erfolgten regelmäßig ambulante Kontrollen sowie die schriftliche Erhebung der follow up-Daten im Rahmen der Herniamed-Qualitätssicherung.

Im ges. Beobachtungszeitraum entwickelten 10 Pat. (3,2%) ein Rezidiv. Alle innerhalb der ersten 2 Jahre p.o. Bei den Revisionen konnten 5 Pat. (1,6%) erneut mit einem Mesh in lap.-IPOM-Technik versorgt werden. Die Rezidivbrüche waren am Netzrand lokalisiert. 1 Pat. lehnte einen erneuten Eingriff ab. 4 Pat. (1,3%) wurden offen nach Ramirez (2 Fälle) oder in sublay-Technik (2 Fälle) versorgt. In 4 Fällen (1,3%) beobachteten wir postoperativ Hämatome, die konservativ ausbehandelt werden konnten. 12 Pat. (3,8%) entwickelten p.o. sonografisch Serome. In 4 Fällen (1,3%) fiel ein Spätserom auf, das amb. punktiert wurde. Es kam zur kompletten Ausheilung. Fistelbildungen konnten wir nicht dokumentieren. In der Inaugurierungsphase der Methode kam es während der Operation im Rahmen der Adhäsiolyse in 3 Fällen (1%) zu einer Dünndarmläsion. In 1 Fall erfolgte die suffiziente Versorgung minimalinvasiv. In 2 Fällen konvertierten wir und führten die Narbenhernienversorgung offen durch. Die Läsionen heilten folgenlos aus. Wundinfektionen, Abszesse, Magen-Darm-Atonien, Fisteln oder Netzexplantationen konnten nicht konstatiert werden.

Nach 11 Jahren standard. Versorgung v. Narbenhernien in lap.-IPOM-Technik zeigt sich eine konstant geringe Rezidivrate ohne Mesh- und Wundinfektionen. Die Technik ist komplikationsarm durch einen erfahrenen, minimal invasiv tätigen Chirurgen durchführbar und bietet sehr gute Langzeitergebnisse.