Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e8
DOI: 10.1055/s-0038-1669231
Vortrag
PS 30 Forschung: 07.09.2018 – 16:00 – 17:30 – Lloyd
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SOPs für strukturierte Notrufabfragen bei Krisen in der SAPV

B Helbig
1   Universitätsklinikum Dresden, PalliativCentrum, Dresden, Germany
,
M Janisch
1   Universitätsklinikum Dresden, PalliativCentrum, Dresden, Germany
,
U Schuler
1   Universitätsklinikum Dresden, PalliativCentrum, Dresden, Germany
,
SC Heller
1   Universitätsklinikum Dresden, PalliativCentrum, Dresden, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Die 24-h Bereitschaft für Krisensituationen ist ein wichtiger Teil der SAPV-Betreuung. Dabei ist die Spannbreite von Krisen weit und reicht von akuten Blutungen, Atemnot und Schmerzen über Übelkeit und Obstipation bis hin zu Unruhe, Schwäche und Ängsten von Patienten und Angehörigen. Telefonische Erstansprechpartner für Notfall- bzw. Krisenmeldungen sind meist pflegerische Mitarbeiter. Diese müssen in Telefonaten Tag und Nacht Symptome erfassen, kategorisieren und gewichten sowie danach entscheiden und handeln. Analog zu den mittlerweile in Leitstellen etablierten „standardisierten Notrufabfragen“ könnten SOPs für Krisen bei SAPV Patienten helfen mittels wichtiger Schlüsselfragen die richtigen Entscheidungen für weitere Ressourcenzuordnungen bzw. Interventionen zu treffen.

Fragestellung:

Sind standardisierte Abfragesysteme für die Disposition von Kriseneinsätzen in der SAPV möglich?

Methode:

Im Rahmen biprofessioneller Workshops wurden typische Krisen in der SAPV identifiziert und adaptierte Handlungsmuster beispielhaft abgeleitet.

Ergebnisse:

Entschieden wird hinsichtlich der zeitlichen Dimension: Hausbesuch erfolgt „a“ unverzüglich, „b“ dringlich (innerhalb von 2 Stunden) oder „c“ mit relativer Dringlichkeit (innerhalb von 6 Stunden), sowie bezüglich des notwendigen Ressourcen-Einsatzes: (A) Hausbesuch Pflege, (B) Hausbesuch Arzt und Pflege. Zudem darf (C) primär der notwendige Einsatz des Rettungsdienstes in besonderen Fällen nicht ausgeschlossen werden. Es wurden für einzelne Symptome (Schmerzen, Luftnot und Blutung) standardisierte Abfrageabläufe entwickelt um Abfragen zu objektivieren und mehr Sicherheit für die notwendig folgenden Entscheidungen zu erhalten.

Schlussfolgerung:

Standardisierte Abfragen in Krisensituationen bieten mehr Handlungssicherheit und damit Entlastung und erleichtern überdies die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Eine Standardisierung könnte die Qualität der Entscheidungen für weitere Handlungsabläufe deutlich verbessern.