Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e29
DOI: 10.1055/s-0038-1669296
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pilotprojekt: Stärkung der ambulanten Palliativversorgung im Land Brandenburg (Zwischenergebnisse)

F Mühlensiepen
1   KV Consult- und Managementgesellschaft mbH, Potsdam, Germany
2   Medizinische Hochschule Brandenburg – Theodor Fontane, Neuruppin, Germany
3   Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
,
J Marschke
4   Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, Potsdam, Germany
,
M Heinze
2   Medizinische Hochschule Brandenburg – Theodor Fontane, Neuruppin, Germany
,
S Thoma
2   Medizinische Hochschule Brandenburg – Theodor Fontane, Neuruppin, Germany
,
S von Peter
2   Medizinische Hochschule Brandenburg – Theodor Fontane, Neuruppin, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Welchen Einfluss hat die Implementierung von regionalen, interdisziplinären und zugleich offenen Netzwerken auf die Umsetzung der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung im Land Brandenburg?

Von Oktober 2016 bis Dezember 2017 wurde auf Initiative von regionalen Leistungserbringern (v.a. Ärzte und Pflege) ein Pilotprojekt zur Stärkung der ambulanten Palliativversorgung im Land Brandenburg realisiert. Die Umsetzung erfolgte in zwei Landkreisen, welche von unterschiedlichen strukturellen Charakteristiken geprägt sind.

Das Projekt wurde im Rahmen einer summativen Evaluation, basierend auf quantitativen und qualitativen Forschungszugängen, wissenschaftlich begleitet.

Ausgewählte Zwischenergebnisse der Evaluation stellen sich wie folgt dar:

  1. Fragebogenerhebung (Patienten/Angehörige): Patienten & Angehörige zeigen sich mit der Versorgung durch die Projektteilnehmer tendenziell zufrieden bzw. sehr zufrieden.

  2. Leitfadeninterviews (Patienten/Angehörige): Patienten und Angehörige berichten in den Leitfadeninterviews, dass sie an einem Pilotprojekt teilnehmen. Der Unterschied zur „Regelversorgung“ ist den Patienten und Angehörigen häufig unklar.

  3. Analyse der Versorgungsdokumentation: der Median des von den Projektteilnehmern bei Patienten zum Versorgungsbeginn dokumentierte Karnofsky-Index liegt bei 60%.

  4. Fokusgruppen (Ärzte/Pflege): Projektteilnehmer hoben den gemeinsamen Austausch im Rahmen der Netzwerktreffen hervor und wünschten sich eine Fortführung des Projekts.

Das Pilotprojekt zeigt, dass die palliativ-medizinische Grundversorgung durch die Schaffung von regionalen Netzwerkstrukturen gestärkt wird. Die Implementierung von Austauschmöglichkeiten erweist sich als geeignetes Mittel zur Steigerung der Abstimmung im Versorgungsprozess. Netzwerktreffen werden von den Projektteilnehmern als Fortbildungsmöglichkeit genutzt. Die im Pilotprojekt entstandenen Strukturen werden fortgeführt und fortan in die „Regelversorgung“ (Vereinbarung zur BQKPMV) übertragen.