Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e38
DOI: 10.1055/s-0038-1669322
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Betreuung einer Patientin mit Trisomie 21 und Ewing Sarkom – eine onkologische und palliativmedizinische Herausforderung

H Stumme
1   Stauferklinik Mutlangen, Innere Medizin/Palliativmedizin, Mutlangen, Germany
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Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Fragestellung:

Wie können Menschen mit Einschränkungen in den Entscheidungsprozess und die Zielfindung in der Behandlung bei fortgeschrittener Tumorerkrankungen mit einbezogen werden?

Methodik:

Fallvorstellung einer Patientin mit Trisomie 21 und fortgeschrittenem Ewing Sarkom mit ausgeprägter Schmerzsymptomatik.

Ergebnis:

Patientin: geb. 1976, Trisomie 21, Therapie und Verlauf:

  • 8/16 ED Ewing Sarkom im Bereich des os sacrums und Becken mit neurogener Blasenentleerungsstörung

  • 10/16 Chemotherapie nach IVAd-Schema; Ifosfamid induzierte Enzephalopathie mit intensivmedizinischer Betreuung

  • 11/16 PD

  • 11/16 Chemotherapie nach VACA Schema; Zytopenie

  • 12/16 neu aufgetretene Lungenmetastasen

  • 12/16 Chemotherapie mit Topotecan/Carboplatin; Zytopenie

  • 23.2.17 Aufnahme Palliativation, reine Symptomkontrolle

  • 26.2.17 Versterben im Beisein der Angehörigen mit guter Symptomkontrolle.

Epikrise: Die besondere Herausforderung bestand darin, mit der Patientin für sie verständlich alle erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen zu besprechen, ihren Willen zu erkennen und zu berücksichtigen. Ebenso wichtig war die gute Kommunikation mit allen Angehörigen, zu denen neben der Familie, der Betreuerin auch die Betreuer der Wohngruppe gehörten. Die Patientin war sehr kooperativ, wenn sie ausreichend Zeit hatte, sich auf die erforderlichen Maßnahmen einzustellen. Es bestand ein ausgeprägter Therapiewunsch. Bei durch die Therapie verursachten Komplikationen wurden diese behandelt. Dadurch waren rez. stat. Aufenthalte bei der hoch palliativen Situation erforderlich. Bei weiter fortschreitender Erkrankung wurde mit allen Angehörigen die rein palliativmedizinische Versorgung unter Berücksichtigung des mutmaßlichen Patientenwillens besprochen.

Schlussfolgerung:

Auch bei Patienten mit Einschränkungen ist eine Miteinbeziehung in den Entscheidungsprozess möglich. Eine gute Kommunikation in für die Patienten verständlicher Form ist essentiell, um eine gute Betreuung sicherzustellen.