Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e41-e42
DOI: 10.1055/s-0038-1669332
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

DFG-Projekt „Vom ‚guten Sterben‘“. Akteurskonstellationen, normative Muster, Perspektivendifferenzen

N Barth
1   LMU München, Institut für Soziologie, München, Germany
,
A Walker
2   LMU München, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Moraltheologie, München, Germany
,
K Mayr
1   LMU München, Institut für Soziologie, München, Germany
,
S Menth
2   LMU München, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Moraltheologie, München, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Seit mehreren Jahrzehnten orientiert sich die Sterbebegleitung nicht zuletzt an dem von Cicely Saunders vertretenen Vier-Säulenmodell einer medizinischen, sozialen, psychischen wie spirituellen Versorgung der Patienten. Multiprofessionelle Teams stehen vor der Herausforderung, jedem Sterbenden ein ‚gutes Sterben‘ zu ermöglichen. Dabei kommt es unweigerlich zu unterschiedlichen Perspektiven bzgl. der Deutung dieses normativen Ideals des ‚guten Sterbens‘.

In dem von der DFG geförderten Forschungsprojekt „Vom ‚guten Sterben‘“ – dessen methodisches Design und theoretische Fundierung wir bereits auf den WAT 2018 der DGP vorstellen konnten – möchten wir auf Palliativstationen und in Hospizen mittels einer qualitativen Methodik (leitfadengestützte Interviews, beobachtende Teilnahme an Übergaben und Fallbesprechungen) diese verschiedenen Perspektiven von Patienten/Gästen, Angehörigen, Professionellen, Ehrenamtlichen und möglicherweise weiteren beteiligten Akteuren, die sich um das Ideal des ‚guten Sterbens‘ herum kristallisieren, sichtbar machen, um nachvollziehen zu können, wie die professionellen Akteure im konkreten Fall jeweils auf ein gutes Sterben hinarbeiten und wie die unterschiedlichen Perspektiven dabei miteinander in Konflikt geraten oder auch voneinander profitieren können.

Dabei geht es uns darum, die Komplexität von Erwartungshorizonten der gesellschaftlichen Organisation, der Institutionalisierung und der Diskursivierung des Sterbens zu berücksichtigen und zu beschreiben, denen sich die beteiligten Akteure nicht entziehen können. Eine funktionale Analyse der Perspektivendifferenzen wird zum Verständnis gegenwärtiger Sterbepraktiken beitragen und hat eine gesellschaftliche Relevanz, da sie über die Handlungs- und Sichtweisen der Akteure aufklärt und die Bedürfnisse der Sterbenden sichtbar macht.

Gerne würden wir erste konkrete Ergebnisse unserer Studie auf dem DGP-Kongress 2018 präsentieren.