Die Psychiatrie 2014; 11(04): 227-233
DOI: 10.1055/s-0038-1670774
Theme Article
Schattauer GmbH

Prevalence of Mental Disorders, Health-related Quality of Life, and Service Utilization across the Adult Life Span

Prävalenz psychischer Störungen, gesundheitsbezogener Lebensqualität und Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen im Altersgang
F. Jacobi
1   Psychologische Hochschule Berlin;
2   Technische Universität Dresden, Klinische Psychologie und Psychotherapie
,
J. Groß
1   Psychologische Hochschule Berlin;
› Author Affiliations
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Publication History

Eingegangen: 18 August 2014

Angenommen nach Revision: 16 September 2014

Publication Date:
13 September 2018 (online)

Summary

Mental disorders are widely common and are associated with various costs, both for the individual and for society. DEGS1-MH is the mental-health module of the German Health Interview and Examination Survey (DEGS1) and offers representative data on mental health in Germany. The present paper presents data on 12-month prevalence of mental disorders according to DSM-IV-TR, mental and physical health-related quality of life, and self-reported service utilization due to mental health problems across the adult life span (age 18-79 in six age groups). With 37.7%, young adults (age 18-29) show the highest 12-month prevalence and lowest self-reported mental health-related quality of life. In contrast, the group of older adults (age 60-79) show the lowest 12-month prevalence (19.7%) and report highest mental health-related quality of life. In subjects with mental disorders, physical health-related quality of life is impaired as well, however, particularly in older age groups. Both young and older adults with a 12-month diagnosis use health-related service due to mental problems only very rarely.

Zusammenfassung

Psychische Störungen sind weit verbreitet und mit diversen Kosten verbunden, sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft. DEGS1-MH ist das Modul zu psychischen Störungen im Rahmen der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS1) und bietet repräsentative Daten zur psychischen Gesundheit in Deutschland. Im vorliegenden Artikel werden Daten zur 12-Monats-Prävalenz psychischer Störungen gemäß DSM-IV-TR, selbstberichtete gesundheitsbezogene psychische und körperliche Lebensqualität sowie selbstberichtete Inanspruchnahme von Hilfeleistungen wegen psychischer Probleme im Altersgang (18-79 Jahre in sechs Altersgruppen) dargestellt. Mit 37,7% weisen junge Erwachsene (Alter 18-29) die höchste 12-Monats-Prävalenz sowie die niedrigste selbstberichtete Lebensqualität bezogen auf die psychische Gesundheit auf. Im Gegensatz dazu sind 12-Monats-Prävalenzen bei der Gruppe der älteren Erwachsenen (Alter 60-79) mit 19,7% am geringsten; ältere Erwachsene berichten außerdem die höchste psychische gesundheitsbezogene Lebensqualität. Zudem werden Daten zur psychischen und körperlichen Lebensqualität separat für diejenigen mit und diejenigen ohne Diagnose einer psychischen Störungen berichtet. Bei vorliegender psychischer Störung ist auch die körperliche gesundheitsbezogene Lebensqualität beeinträchtigt, und zwar insbesondere bei den älteren Altersgruppen. Sowohl jüngere als auch ältere Erwachsene mit einer 12-Monats-Diagnose nutzen gesundheitsbezogene Hilfsangebote bei psychischen Problemen nur sehr selten (15% der jüngeren und 11-12% der älteren Erwachsenen). Implikationen und Anregungen für zukünftige Forschung werden skizziert.