Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 124
DOI: 10.1055/s-0038-1671123
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Herausforderungen im Rahmen des Hebammenstudiums

B Baumgärtner
1   Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich Gesundheit und Pflege, Jena, Deutschland
,
S Jäkel
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
E Schleußner
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Fragestellung:

Gemäß der EU-Richtlinie 2013 – 55-EU soll die Ausbildung von Hebammen spätestens bis zum Januar 2020 vollständig an Hochschulen überführt werden. Die Umsetzung dieser Richtlinie ist in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung vom 7.2.2018 aufgenommen worden. Bereits seit 2014 werden in Jena Hebammen im Rahmen eines Modellstudiengangs grundständig hochschulisch in Kooperation zwischen der Ernst-Abbe-Hochschule, dem Universitätsklinikum und der medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität ausgebildet. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche inhaltlichen und organisatorischen Herausforderungen sich aus der bisherigen Erfahrung mit der Akademisierung des Hebammenberufes darstellen lassen.

Methodik:

Die Lehr-/Lernorte (Hochschule und Universitätsklinikum) befinden sich in einem engem Austauschprozess hinsichtlich der Ziele der akademischen Hebammenausbildung und ihrer Umsetzung in Theorie und Praxis. Die vorrangigen Herausforderungen werden aus Sicht der verantwortlichen Beteiligten präsentiert.

Ergebnisse:

Für die Hochschule stellt sich die Aufgabe, die über das alte Hebammengesetz festgelegten Inhalte und Prüfungsmodalitäten der bisherigen Hebammenausbildung den hochschulischen Anforderungen und Zielsetzungen anzupassen. Abstimmungsbedarf zwischen den beteiligten Lernorten zeigt sich vor allem im Hinblick auf die Verschränkung von theoretischen und praktischen Lehrinhalten sowie die Verständigung zu Dimensionen der Qualitätssicherung für die akademische Ausbildung von Hebammen.

Schlussfolgerung:

Alle Studentinnen des ersten Jahrgangs des Modellstudiengangs haben im Sommer 2017 erfolgreich die berufszulassende Prüfung absolviert und streben in diesem Jahr den Bachelorabschluss an. Für eine gelungene Umsetzung der hochschulischen Ausbildung von Hebammen sind verlässliche und transparente Strukturen wie auch die Verständigung über die von Hochschule und Praxispartnern gemeinsam getragenen Ziele grundlegend. Über die zu Beginn dieses Jahres initiierte Novellierung des Hebammengesetzes erhält die akademische Hebammenausbildung eine entsprechende gesetzliche Grundlage.