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DOI: 10.1055/s-0038-1671161
Zur Beurteilung der fetalen Gewichtschätzung unter Berücksichtigung von Korrekturwerten für Körperhöhe und Körpergewicht der Mutter und daraus resultierenden Konsequenzen in der täglich klinischen Praxis
Publication History
Publication Date:
20 September 2018 (online)
Zielstellung:
Wir hatten uns das Ziel gestellt, den Einfluss von Körperhöhe und Körpergewicht der Mutter bei der fetalen Gewichtsschätzung zu berücksichtigen, um genetisch kleine und leichte, aber ansonsten völlig normal entwickelte Feten nicht als hypotroph zu betrachten. Das gleiche gilt für große und schwere Feten, die somit nicht als hypertroph zu bewerten sind.
Methode:
Auf der Grundlage von 1,8 Mio. Geburtsdaten der deutschen Perinatalerhebung wurden von M. Voigt gestationsaltersbezogene Korrekturwerte für das Geburtsgewicht berechnet. Für 42 Müttergruppen (6 Körperhöhengruppen, 7 Körpergewichtsgruppen) wurden die 50. Geburtsgewichtsperzentilen Kurven (Medianwerte) berechnet und die Abweichungen zum Gesamtmedianwert ab 32 Schwangerschaftswochen berechnet und tabelliert.
Ergebnisse:
Nach diesem Korrekturverfahren werden bei Berücksichtigung von Körperhöhe und Körpergewicht der Mutter bei 32 Schwangerschaftswochen max. 140 g und bei 40 Schwangerschaftswochen max. 620 g des Geburtsgewichtes als Korrekturgewicht angesehen. Unsere Aussagen zur Beurteilung der fetalen Gewichtsschätzung berücksichtigen diese Korrekturwerte.
Zusammenfassung:
Kinder von kleinen als auch von großen Müttern, die knapp als SGA oder LGA eingestuft werden, befinden sich nach Anwendung der Korrekturwerte dann innerhalb der 10. bis 90. Perzentile. Diese Kinder werden somit nicht unnötigerweise übertherapiert bzw. nach der Geburt durch unnötige Blutentnahmen überwacht. Anhand von realen Beispielen aus dem klinischen Alltag soll dieses aufgezeigt werden.