Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 148-149
DOI: 10.1055/s-0038-1671200
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin IX
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verlauf des Biomarkerquotienten (sFLT-1/PlGF) unter besonderer Berücksichtigung manternaler Komplikationen

IC Lakovschek
1   Medical University of Graz, Obstetrics and Gynecology, Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
C Fastenmeier
1   Medical University of Graz, Obstetrics and Gynecology, Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
C Stern
1   Medical University of Graz, Obstetrics and Gynecology, Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
V Kolovetsiou-Kreiner
1   Medical University of Graz, Obstetrics and Gynecology, Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
K Mayer-Pickel
1   Medical University of Graz, Obstetrics and Gynecology, Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
B Csapo
1   Medical University of Graz, Obstetrics and Gynecology, Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
B Obermayer-Pietsch
2   Medical University of Graz, Obstetrics and Gynecology, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, Graz, Österreich
,
U Lang
1   Medical University of Graz, Obstetrics and Gynecology, Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
M Cervar-Zivkovic
1   Medical University of Graz, Obstetrics and Gynecology, Geburtshilfe, Graz, Österreich
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Der Biomarkerquotient aus sFlt1/PIGF (soluble fms-like tyrosine kinase-1/placental growth factor) ist zur Einschätzung und Diagnostik der Präeklampsie im klinischen Alltag immer mehr im Gebrauch. In einer retrospektiven Studie haben wir den Verlauf des Biomarkerquotienten ab auffälligem Grenzwert abhängig von den auftretenden maternalen Komplikationen untersucht.

Methoden:

An der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Graz wurden alle Frauen zwischen 2012 – 2016 mit mindestens einem auffälligen Wert des sFlt-1/PlGF Quotienten (≥85 in < 34+0 SSW bzw. ≥110 in ≥34+0 SSW), sowie mindestens zwei Messungen im Schwangerschaftsverlauf, in die Auswertung eingeschlossen. Der Verlauf des Biomarkerquotienten wurde in den letzten 4 Tagen vor Entbindung und in Abhängigkeit vom Auftreten maternaler Komplikationen analysiert. Ein p-Wert von < 0,05 wurde als statistisch signifikant angenommen.

Ergebnisse:

Die Gesamtgruppe bestand aus 98 Frauen. In 48 Fälle kam es zu mindestens einer maternalen Komplikation. Es fanden sich signifikant höhere sFlt-1/PlGF-Werte in der Gruppe mit Komplikationen als in der ohne und dies zu allen verglichenen Messzeitpunkten (p < 0,027). In unserm Kollektiv kam es zu einer erhöhten Komplikationsrate in der Gruppe der Frauen mit Präeklampsie > 34+0 Schwangerschaftswoche, wobei die postpartalen Hämorrhagien vorder gründlich waren.

Zusammenfassung:

Neben der Diagnostik zeigen unsere Daten, dass der Biomarkerquotient von sFlt-1/PlGF auch bezogen auf maternale Komplikationen prognostischen Wert hat. Die erhöhte Rate an maternalen Komplikationen bei spät auftretenden Präeklampsien, kann einerseits durch die niedrige Fallzahl bedingt sein, zeigt aber, dass auch eine Präeklampsie am Termin nicht zu unterschätzen ist und auch da prognostische Marker wichtig sind.