Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 180
DOI: 10.1055/s-0038-1671297
Poster
Freitag, 02.11.2018
Gynäkologische Onkologie II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rezidivrisiko der Vulvären intraepithelialen Neoplasien (VIN) nach Lasertherapie

S Krüger-Rehberg
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin, Jena, Deutschland
,
JM Sobek
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin, Jena, Deutschland
,
C Scheungraber
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin, Jena, Deutschland
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IB Runnebaum
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin, Jena, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die vulväre intraepitheliale Neoplasie zählt zu den häufigsten Präkanzerosen der Vulva mit weltweit steigender Inzidenz. Die Therapie sollte möglichst unter Erhalt der Organfunktion sowie der anatomischen Verhältnisse durchgeführt werden. Ziel der Arbeit ist die Gegenüberstellung verschiedener Therapiemöglichkeiten unter Hervorhebung der CO2-Laservaporisation.

Material und Methoden:

Im Zeitraum von 2003 bis 2013 wurden 89 Patientinnen mit dem Verdacht auf eine VIN von VIN-erfahren Operateuren in einem (zertifizierten) Dysplasiezentrum untersucht. Bei 46 Patientinnen wurde der Verdacht durch eine Biopsie histologisch bestätigt und die Einstufung vorgenommen. 38/46 wurden mit einer CO2-Laservaporisation behandelt, 8 erhielten eine Exzision. 8 Patientinnen wurden auf Grund der Entwicklung eines Vulvakarzinoms in den ersten 12 Monaten ausgeschlossen. Es wurden verschiedene Risikofaktoren ausgewertet. Die Nachsorge sollte bis zur Remission, dem Tode oder mindestens bis Juli 2015 durchgeführt werden.

Ergebnisse:

5 Patientinnen (15,2%) hatten prätherapeutisch eine VIN-1, 11 (33,3%) eine VIN-2 und 17 (51,5%) eine VIN-3. Von 33 Patientinnen (Alter 25 – 78 Jahre) entwickelten 13 (39,4%) ein Rezidiv, 20 (60,6%) blieben rezidivfrei. 2/3 der Rezidive traten in den ersten 15 Monaten auf. 27,3% der Patientinnen hatten in Ihrer Anamnese bereits ein invasives Vulvakarzinom, 24,2% waren chronisch immunsupprimiert. 78,8% der Patientinnen zeigten prätherapeutisch einen positiven HPV-HR-Status.

Zusammenfassung:

Die VIN zählt trotz steigender Inzidenz zu den seltenen Erkrankungen der Frau. Mit der CO2-Laservaporisation ergibt sich eine akzeptable Behandlungsmöglichkeit mit vergleichbaren onkologischen Ergebnissen zu den anderen operativen Verfahren bei geringen Nebenwirkungen. Die Schlussfolgerung gilt für die Laser-Therapie von VIN-erfahren Operateuren in einem zertifizierten Dysplasiezentrum. Eine engmaschige Nachsorge zumindest in den ersten 15 Monaten ist angeraten.