Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 183
DOI: 10.1055/s-0038-1671304
Poster
Freitag, 02.11.2018
Gynäkologische Onkologie II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Charakterisierung zirkulierender Tumorzellen durch Expressionsnachweis des Androgenrezeptors bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom

, DETECT Studiengruppe
M Neubacher
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
F Meier-Stiegen
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
N Krawczyk
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
H Neubauer
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
W Janni
2   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
T Fehm
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die prognostische Relevanz zirkulierender Tumorzellen (CTCs) bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom (MBC) wurde in zahlreichen klinischen Studien belegt. Die potentielle prädiktive Relevanz der CTCs wird derzeit untersucht. Das DETECT Studienkonzept untersucht die Bedeutung der CTC-Phänotypisierung für Therapieentscheidungen beim MBC im Rahmen einer liquid biopsy. Mit dem Studienkonzept assoziiert sind translationale Forschungsprojekte zur Identifizierung potentieller prädiktiver Marker. Der Androgenrezeptor (AR) als potentieller Angriffspunkt endokriner oder zielgerichteter Therapie kann in den meisten ER-positiven und bis zu 45% der triple-negativen Mammakarzinome nachgewiesen werden. Ziel des Projekts war die Etablierung des AR-Nachweises in CTCs mittels Immunfluoreszenz.

Methoden:

Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom und HER2-negativem Primärtumor wurden im Rahmen der DETECT Studien untersucht. CTCs wurden mittels CellSearch Profile Kit angereichert und auf Objektträger transferiert. Zur Etablierung der Färbung wurden die Prostatakarzinomzelllinien LNCaP und DU145 als Positiv- bzw. Negativkontrolle verwendet. Der positive Nachweis von Zytokeratin und der Ausschluss des Leukozytenmarkers CD45 dienten zur Identifizierung kernhaltiger Zellen als CTCs. Die Expression des AR wurde bestimmt.

Ergebnisse:

Die Etablierung der Analyse erfolgte durch Zelllinien mit bekannter AR-Expression. Im Rahmen des translationalen Projekts wurden 75 CTC+-Proben von 66 Patientinnen untersucht. In 49,3% der Proben wurde mindestens eine CTC detektiert (37/75), in 65% (24/37) mehr als eine CTC. Von letzteren wiesen 58% ausschließlich AR- (14/24) und 12,5% (3/24) ausschließlich AR+ CTCs auf. Eine heterogene AR-Expression wurde in 29% (7/24) detektiert.

Zusammenfassung:

Die heterogene Expression von AR in CTCs bei Patientinnen mit MBC konnte nachgewiesen werden. Dieser Nachweis könnte als Grundlage zur weiteren Untersuchung des AR als potentiellen prädiktiven Faktor dienen.