Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 184
DOI: 10.1055/s-0038-1671307
Poster
Freitag, 02.11.2018
Gynäkologische Onkologie II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anwendung und Ergebnisse einer präoperativen CT- und MRT-Bildgebung bei uterinen Leiomyosarkomen (LMS)

, Promotions- und Forschungsgruppe genitale Sarkome
S Müller
1   Universitätsmedizin Greifswald, Frauenklinik, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren, Greifswald, Deutschland
,
D Trojnarska
1   Universitätsmedizin Greifswald, Frauenklinik, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren, Greifswald, Deutschland
,
H Lehnhoff
1   Universitätsmedizin Greifswald, Frauenklinik, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren, Greifswald, Deutschland
,
M Zygmunt
1   Universitätsmedizin Greifswald, Frauenklinik, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren, Greifswald, Deutschland
,
G Köhler
1   Universitätsmedizin Greifswald, Frauenklinik, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren, Greifswald, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Zu 65% werden LMS unter der falschen Indikation Leiomyom operiert. Zu 36,5% erfolgt der Eingriff inadäquat. Eine weitere Diagnoseoptimierung mittels CT und/oder MRT wäre sinnvoll. Es soll die Quantität und Qualität bildgebender Befunde analysiert werden.

Material, Methode:

Aus dem Datenpool des DKSM wurden 235 uterine LMS auf die Anwendung einer präoperativen CT bzw. MRT untersucht.

Ergebnisse:

Bei insgesamt 69 (29,4%) bzw. 12 (5,1%) der LMS wurde eine präoperative CT bzw. MRT vorgenommen. Die geringe Zahl ergibt sich aus der primären Fehldiagnose eines Leiomyoms. Mittels CT bzw. MRT wurde nur in 14 bzw. 18,2% der Fälle der Verdacht auf ein Sarkom gestellt. In der CT wurde neben anderen Diagnosen in 17,5% eine nicht näher bezeichnete Raumforderung, in 10,5% ein auffälliges oder nekrotisierendes/infiziertes Myom beschrieben.

In der MRT ergab der Befund neben anderen Diagnosen zu je 18,2% einen Sarkomverdacht bzw. eine tumoröse Läsion oder ein auffälliges bzw. unauffälliges Myom.

Der Tumordurchmesser wird in der CT zu 50% größer und in der MRT zu je 37,5% größer bzw. kleiner als im pathologisch-anatomischen Befund angegeben. Eine Übereinstimmung hinsichtlich zystischer Tumoranteile liegt nur in der CT vor. Betreffs der Nekrosen zeigt sich eine 100%ige Übereinstimmung von CT und MRT-Befunden mit den pathologisch-anatomischen Angaben.

Zusammenfassung:

Insgesamt sind die CT- bzw. MRT-Befunde in Ihrer Form für den Kliniker unbefriedigend bzw. wenig hilfreich, wobei eine CT generell nicht zur Artdiagnose geeignet ist. Eine Kombination mit dem vom DKSM entwickelten präoperativen LMS-Risikoscore und weiteren Maßnahmen (Farbdoppler-Sonografie Resistenz-Index, LDH-Bestimmung) könnte die diagnostische Treffsicherheit deutlich erhöhen.