Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 220
DOI: 10.1055/s-0038-1671422
Poster
Freitag, 02.11.2018
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie IV
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intravaginale Laserbehandlung der leicht- und mittelgradigen Belastungsinkontinenz

S Hartlieb
1   Universitätsklinikum Tübingen, Urogynäkologie, Tübingen, Deutschland
,
C Reisenauer
1   Universitätsklinikum Tübingen, Urogynäkologie, Tübingen, Deutschland
,
B Schönfisch
2   Universitätsklinikum Tübingen, Forschungsinstitut für Frauengesundheit, Tübingen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

eine mögliche Auswirkung der intravaginalen Erbium:YAG-Laser-Behandlung auf die primäre Belastungsinkontinenz zu untersuchen.

Materialien:

Von Februar 2017 bis März 2018 nahmen 37 Patientinnen mit leichter- und mittelschwerer Belastungs- und Mischinkontinenz mit Dominanz der Belastungskomponente im Alter von 35 bis 75 Jahren an der Studie teil.

Beim Behandlungsgerät handelte es sich um einen Erbium:Yttrium-Aluminium-Granat-Laser der Firma Asclepion Jena mit der Produktbezeichnung „Juliet – the feminine Laser“.

Ergebnisse:

33 von insgesamt 37 Patientinnen schlossen die Studie ab. Bei der Frage zum Befinden im Vergleich zu den Vorterminen fühlten sich sechs Monate nach Behandlungsbeginn 28 von 33 Patientinnen insgesamt „besser“ oder „viel besser“. Vier fühlten sich „gleich“, eine „schlechter“. Nach der ersten Behandlung gaben zehn Patientinnen Beschwerden an und nach der zweiten Behandlung waren es acht. Diese umfassten leichten Ausfluss, ein Gefühl des Wundseins und Druckgefühl im Unterbauch. Die gesamte Lebensqualität stieg signifikant (gepaarter t-Test, p = 0,004, gepaarter Wilcoxon Test p = 0,004) im Mittelwert auf einer Skala zwischen 0 (sehr schlecht) und 10 (ausgezeichnet), an Termin eins von 6,0 (SD 2,4, Median 7) auf 7,6 an Termin vier (SD 1,8, Median 8). Der ICIQ-Score sank signifikant (gepaarter t-Test, p < 0,001, alternativ gepaarter Wilcoxon Text p < 0,001) im Mittelwert von 12,3 auf 6,8 (SD 4,0, Median 7). 24 Patientinnen würden die Behandlung erneut durchführen lassen und sie Freunden und Bekannten weiterempfehlen.

Zusammenfassung:

Zusammenfassend stellt die Behandlung Ergänzung des Therapiespektrums der leichten und mittelgradigen Belastungsinkontinenz dar, die dazu beitragen kann die Anzahl der operativen Eingriffe zu reduzieren oder zumindest zu verzögern.