Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 261
DOI: 10.1055/s-0038-1671554
Poster
Freitag, 02.11.2018
Case-Report IV
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Autoimmunnephritis nach Pembrolizumabtherapie

J Pullankavumkal
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Berlin, Deutschland
,
J Vasiljeva
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Berlin, Deutschland
,
M Lanowska
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Berlin, Deutschland
,
JU Blohmer
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Berlin, Deutschland
,
N Bangemann
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Berlin, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Falldarstellung einer 71-jährigen Patientin mit ulzerierendem triple negativem ossär metastasiertem Mammakarzinom und Pembrolizumab-induzierter Autoimmunnephritis und Autoimmunhepatitis.

Materialien und Methoden:

Die Erstvorstellung der Patientin erfolgte über die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Charité mit immobilisierenden Hüftschmerzen rechts bei Verdacht auf Tumor im Bereich des Acetabulums rechts. In der weiteren Diagnostik fiel ein ulzerierter Tumor der rechten Mamma auf, woraufhin histologisch ein triple negatives Mammakarzinom rechts (mittelgradig differenziert, MIB -1: 25%) gesichert werden konnte. Nach Vorstellung in der Tumorkonferenz erfolgte der Einschluss in die Keynote 355 Studie: Abraxane 125 mg/m2 weekly + Keynote 355 Studiensubstanz (Checkpointinhibitor Pembrolizumab vs. Placebo).

Ergebnisse:

Unter der Therapie mit Pembrolizumab kam es zu einem 5-fachen Transaminasenanstieg, sodass bei Autoimmunhepatitis die Studienmedikation nach der 2. Gabe beendet werden musste. Unter Prednisolon waren die Transaminasen rückläufig. Unter Abraxane und Xgeva bestand stable disease. 2 Monate nach Absetzen von Pembrolizumab und kurz nach Beendigung der Prednisolontherapie kam es zu einem akuten Nierenversagen AKIN III. In einer durchgeführten Nierenbiopsie zeigte sich eine ausgeprägte interstitielle Nephritis passend zu einer immunologisch vermittelten, Pembrolizumab-induzierten Nephritis. Bei Urämie und akutem Nierenversagen erfolgte zunächst intermittierende Dialyse bis sich unter Prednisolonstoßtherapie die Nierenfunktion besserte und die Dialyse beendet werden konnte. Der Kreatininwert im Serum sank von max. 6,31 mg/dl auf 1,25 mg/dl.

Zusammenfassung:

Checkpoint-Inhibitoren wie Pembrolizumab können zu Autoimmunerkrankungen führen. In unserem Fall kam es lange Zeit nach Absetzen einer kurzfristigen Pembrolizumabtherapie und unmittelbar nach Beendigung von Prednisolon zum Aufflammen einer Autoimmunnephritis. Durch eine Prednisolonstoßtherapie konnte die Dialysepflicht wieder beendet werden.