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DOI: 10.1055/s-0038-1671615
Erfassung postoperativer Komplikationen bei 400 Endometrioseoperationen mittels der Clavien-Dindo-Klassifikation
Publication History
Publication Date:
20 September 2018 (online)
Zielsetzung:
Ziel der Erhebung ist die Ermittlung der Komplikationsrate für Endometrioseoperationen mittels der Clavien-Dindo-Klassifikation zur Verwendung einer suffizienten präoperativen Aufklärung.
Material & Methodik:
Retrospektive Erhebung konsekutiver Patientinnen mit einer neu diagnostizierten Endometriose, welche an der Universitätsfrauenklinik Jena von 01/2014 bis 06/2016 mit dem Ziel der kompletten Sanierung operativ versorgt wurden. Erhebung der Komplikationsraten nach der Clavien-Dindo-Klassifikation I-V und binäre Regressionsanalyse zur Ermittlung der Komplikationen in Abhängigkeit der Enzian-Klassifikation.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 401 Patientinnen retrospektiv mit einer neu diagnostizierten Endometriose zur operativen Komplettsanierung ermittelt. Zu den Hauptsymptomen bei Aufnahme zählten Dysmenorrhoe 38,9% und chronische Unterbauchschmerzen 61,8%. Insgesamt zeigte sich eine Komplikationsrate > I nach Clavien-Dindo von 20,2% (18,5% der Klasse II und 1,7% der Klasse III). Höhergradige Komplikationen der Klasse IV und V kamen nicht vor. Eine signifikante Risikoerhöhung für Komplikationen > I ergaben sich für das Enzian-Stadium C3 (56,4-fach) und das Enzian-Stadium FA (4,4-fach). Das allgemeine Vorhandensein eines Enzianbefundes erhöht das Risiko für Komplikationen > I um das 3,5-fache.
Die mittlere stationäre Verweildauer von rund 4 Tagen wird durch den Operationsschritt Darmresektion und den Operationszugang mittels Laparotomie signifikant um 2,7 und 2,5 Tage verlängert (p ≤0,001).
Zusammenfassung:
Die operative Versorgung von Endometriose-Patientinnen geht mit einer Komplikationsrate > I von 20,2% einher. Klinisch relevante Komplikationen (Klasse III) sind mit 1,7% selten. Vor allem Enzian-Stadien C3 erhöhen die Wahrscheinlichkeit für nachfolgende Komplikationen und darmchirurgische Operationsschritte verlängern den stationären Aufenthalt.