Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(05): 303
DOI: 10.1055/s-0038-1673261
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Update „Onkologische Rehabilitation und Return to work”

& Team
R Crevenna
1   Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Medizinische Universität Wien
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 October 2018 (online)

 

Hintergrund:

Im „Cancer survivorship“ spielen die Themen „Onkologische Rehabilitation“, „Wiedereingliederung“ und „Return to work“ eine zunehmend wichtige Rolle.

Methodik:

Update zu den Themen „Onkologische Rehabilitation“ und „Wiedereingliederungsmanagement“ sowie Präsentation eigener Leistungen und rezenter Daten.

Ergebnisse:

Zur Überwindung von Funktionsstörungen und Defiziten steht Krebspatienten die onkologische Rehabilitation (bei ausschließlichem Lymphödem die lymphologische Rehabilitation) zur Verfügung. Rehabilitationsbedarf/-bedürftigkeit, Rehabilitationsfähigkeit, eine günstige Rehabilitationsprognose, d.h. ein gutes Rehabilitationspotential sind Bedingung für die Erstattung einer Rehabilitation. Wesentliche Säulen der onkologischen Rehabilitation sind die Information, die Diätologie/Ernährungstherapie, die Psychoonkologie sowie die Physikalische Medizin und Rehabilitation. Im „Cancer survivorship“ spielen für Patienten im arbeitsfähigen Alter die Themen „Wiedereingliederung“ und „Return to work“ eine zunehmend wichtige Rolle. An der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin der Medizinischen Universität Wien gibt es eine Spezialambulanz für Onkologische Rehabilitation sowie eine Spezialambulanz für Medizinische Trainingslehre und Medizinische Trainingstherapie und unter dem Schirm des Comprehensive Cancer Center-Vienna das in dieser Art weltweit einzigartige Tumorboard für „Onkologische Rehabilitation“ sowie die Plattform „Side effects-Management, Supportive Care & Rehabilitation“. Eine Spezialambulanz für „Arbeitsmedizin“ ergänzt das Leistungsportfolio, das ein integriertes Wiedereingliederungsmanagement ermöglichen soll. Die Ergebnisse einer rezenten Expertenbefragung weisen eindeutig darauf hin, dass Maßnahmen der Physikalischen Medizin, insbesondere die Medizinische Trainingstherapie für die Wiedereingliederung onkologischer Patienten eine herausragende Rolle spielen.

Schlussfolgerung:

Im Bereich des Nebenwirkungsmanagements sowie der Rehabilitation von Krebspatienten hat das Fachgebiet der Physikalischen Medizin und allgemeinen Rehabilitation in den letzten zwei Jahrzehnten in Österreich einen enormen Stellenwert erreichen können, der wohl in erfolgreichen interdisziplinären und multiprofessionellen Kooperationen begründet ist. Patienten mit Krebserkrankungen, die sich im arbeitsfähigen Alter befinden, sollten bereits ab der Diagnosestellung über die Möglichkeiten und Prämissen einer späteren beruflichen Wiedereingliederung informiert werden.