Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(05): 312
DOI: 10.1055/s-0038-1673288
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss einer 2-tägigen EFL Testung auf die selbsteingeschätzte körperliche Leistungsfähigkeit von Phase-2-Traumapatienten

M Schindl
1   Rehabilitationszentrum Weißer Hof, AUVA, Klosterneuburg
,
M Bethge
2   Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität Lübeck
,
S Wassipaul
1   Rehabilitationszentrum Weißer Hof, AUVA, Klosterneuburg
,
U Jirasek
1   Rehabilitationszentrum Weißer Hof, AUVA, Klosterneuburg
,
T Wagner
3   Hauptstelle AUVA, Abteilung Analytik
,
K Gstaltner
1   Rehabilitationszentrum Weißer Hof, AUVA, Klosterneuburg
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Publication History

Publication Date:
11 October 2018 (online)

 

Hintergrund:

Schwere Traumen führen zu einer Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit und zu einer verminderten Selbstwirksamkeitswahrnehmung. Selbstwirksamkeit stellt bei Traumapatienten einen wichtigen Prädiktor für die Dauer des Krankenstandes dar (1). Die Evaluierung der körperlichen Leistungsfähigkeit (EFL) 1) konfrontiert den Betroffenen mit (berufs)alltagsnahen körperlichen Anforderungen. Bisher ist nicht geklärt, ob und in welchem Ausmaß diese Konfrontation sich auf die Selbstwirksamkeit von Traumapatienten auswirkt.

Methode:

Alle im Jahr 2016 zur EFL zugewiesenen Traumapatienten füllten vor und unmittelbar nach EFL Testung den SFS 2) aus. Diese Selbsteinschätzung der körperlichen Leistungsfähigkeit wurde der beobachteten Leistungsfähigkeit des EFL gegenübergestellt.

Ergebnisse:

161 Traumapatienten (143 Männer, mittleres Alter 43,8 +/- 5,9 Jahre) wurden am Ende einer stationären Phase 2 Rehabilitation wegen unklarer Arbeitsprognose zur EFL zugewiesen. Die Latenz vom Unfall bis zur EFL Testung betrug 7,7 Monate [6,0; 12,6].

Der SFS nahm von 137,1 +/- 39,7auf 150,8 +/- 36,2 Punkte zu (p < 0,05) zu.

Die Anzahl der Patienten, die sich im Vergleich zur beobachteten Leistungsfähigkeit realistisch einschätzten nahm durch die Testung von 21 auf 47 Patienten zu.

Schlussfolgerung:

Die Konfrontation mit einer alltagsnahen Testsituation dürfte zu einer realistischeren Einschätzung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zu einer größeren Selbstwirksamkeitswahrnehmung bei Traumapatienten beitragen.