Pneumologie 2019; 73(03): 190
DOI: 10.1055/s-0038-1676414
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die videothorakoskopische atypische Lungenparenchymresektion ohne Pleuradrainage. Eine prospektiv randomisierte Studie

J Mukdessi
1   SRH-Waldklinikum Gera, Klinik für Thorax-und Gefäßchirurgie
,
T Lesser
1   SRH-Waldklinikum Gera, Klinik für Thorax-und Gefäßchirurgie
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Publication History

Publication Date:
12 March 2019 (online)

 

Einleitung:

Die videoassistierte Thorakoskopie mit atypischer Lungenparenchymresektion ist eine weltweit sehr häufig durchgeführte Operation vorwiegend zur Dignitätssicherung eines suspekten Herdbefundes. Traditionell wird am Ende der Operation eine Pleuradrainage eingebracht. Ziel unserer Studie war, die Sicherheit, Komplikationsrate und die postoperative Verweildauer bei Verzicht auf eine Pleuradrainage zu evaluieren

Methoden:

Von Juni 2015 bis Januar 2018 wurden 74 Patienten prospektiv randomisiert für die Gruppen mit Drainage (CT-Gruppe, n = 37) bzw. ohne Drainage (NCT-Gruppe, n = 37). Im follow-up bis zum 7. postoperativen Tag wurden Pneumothorax-, Re-Drainageraten, Schmerzstärke, Schmerzmittelverbrauch und postoperative Verweildauer (primärer Endpunkt) gemessen.

Ergebnisse:

In der NCT-Gruppe war die postoperative Verweildauer signifikant niedriger im Vergleich zur CT-Gruppe(Median: 1,5 Tage ± 0,76 vs. 2,5 Tage ± 1,39; P < 0,001). Schmerzstärke (NRS) und Schmerzmittelverbrauch waren in der NCT-Gruppe signifikant geringer (P = 0,004, P < 0,001). Bezüglich der postoperativen Komplikationen bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen.

Schlussfolgerungen:

Der Verzicht auf eine Pleuradrainage bei der videothorakoskopischen atypischen Parenchymresektion ist nicht mit einer erhöhten postoperativen Komplikationsrate vergesellschaftet. Postoperative Schmerzen und die Verweildauer können signifikant gesenkt werden.