Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der steigenden Prävalenz von Adipositas und den damit einhergehenden
Begleiterkrankungen (Nicht-alkoholische Fettleber, Typ-2-Diabetes u.a.) wird es immer
wichtiger, neue Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die eine personalisierte
Therapie ermöglichen. Die Entdeckung von Veränderungen in bestimmten Signalwegen,
die durch Adipositas ausgelöst werden, verbessern nicht nur unsere Kenntnisse über
die Pathophysiologie, sie können zudem auf neue pharmakologische Behandlungsstrategien
hinweisen. Seit mehreren Jahren befasst sich die Forschung auch damit, die Beteiligung
epigenetischer Mechanismen bei der Entstehung der Adipositas zu klären. Experimentelle
Studien an Mäusen führten zu der Erkenntnis, dass der Ernährungszustand der Eltern
epigenetisch vererbt wird und so die Prävalenz der Nachkommen an Übergewicht und Insulinresistenz
zu erkranken beeinflusst. Des Weiteren wurden interindividuelle Varianzen der DNA-Methylierung
identifiziert, die das Risiko an Übergewicht und einer Fettleber zu leiden erhöhten.
Diese Erkenntnisse können einerseits genutzt werden, um epigenetische Biomarker zu
identifizieren, welche das individuelle Risiko besser bewerten können, anderseits
um pharmakologische Therapien personalisierter einzusetzen.
Summary
In view of the fact that prevalence of obesity and its co-morbidities (e.g. NAFLD
and type 2 diabetes) are increasing, it becomes more and more important to evaluate
new prevention and treatment strategies and to facilitate personalized therapy. The
identification of alterations within particular pathways affected in obesity improves
our knowledge of pathophysiology and can point to novel pharmacological treatment
strategies. In recent years, research on epigenetic mechanisms involved in weight
regulation came in focus. Experimental studies have been able to show that the nutritional
status of parental mice is epigenetically inherited to the next generation and alters
prevalence for obesity and insulin resistance. Furthermore, interindividual variations
in DNA methylation, which increase the prevalence for obesity and fatty liver, were
identified. In the future, the detection of epigenetic biomarkers could improve individual
risk assessment for obesity and comorbidities as well as personalized pharmacological
therapy.
Schlüsselwörter
Adipositas - DNA-Methylierung - transgenerationale Epigenetik
Keywords
Obesity - missing heritability - DNA methylation - transgenerational epigenetics