Veränderungen der muskulären Power und des Rückenschmerzscores durch ein kurzzeitiges auxotones Gerätetraining

Einleitung:

Rückenschmerzen multipler Genese sind ein weit verbreitetes Problem. Gezieltes Muskeltraining reduziert das Schmerzbild nachweislich. Muskelschwäche in jungen Jahren erhöht das Risiko einer verstärkten Sarkopenie im Alter mit all seinen Folgen. Diese Studie sollte 2 Fragen beantworten: 1. Lassen sich durch ein sechswöchiges standardisiertes zeitoptimiertes Ganzkörper- Hochintensitätstraining an Kraftgeräten (Med-X) die Körperkennzahlen Gewicht, Körperfett, Muskelmasse, Fettmasse, Handkraft, Oberkörperdruck- und Zugkraft, Rumpfextension und -flexion sowie subjektives Schmerzempfinden an der Wirbelsäule beeinflussen? 2. Wieviel Trainierende setzten das Training nach Beendigung unseres Trainingssettings fort?

Methode:

Von den 37 rekrutierten Probanden erfolgte die Ermittlung folgender Daten: Alter, Größe, Gewicht, Geschlecht, Rückenschmerzscore (0 – 10) Gemessen wurden Muskelmasse und Fettmasse nach dem Bioimpedanzverfahren (Omron®), die Handkraft mit dem Handkraftmessgerät (Trailite®), und die Muskelkraft der relevanten Muskelgruppen (Kraftmessgerät Back Check von Dr. Wolff®). Nach Abschluss des sechswöchigen Trainings erfolgte dann der Re-Test. Den Probanden wurden die Messergebnisse individuell erläutert. Das Test-Design orientierte sich am Prä-Post- Modell.

Ergebnisse:

An der sechswöchigen Studie nahmen insgesamt 37 Personen (20 w, 17 m) teil, von denen letztendlich 24 Personen (16 w; 8 m) das Programm beendeten (Dropout-Quote 35,14%). Der Altersmittelwert betrug: 51,37 ± 11,60 Jahre (w:48,60 ± 16,76, m:51,25 ± 11,70). Körperliche Anpassungsreaktionen konnten bei allen Probanden festgestellt werden. Bei Gewicht und Körperfett, konnten 14 Probanden eine Reduktion (58,33%) erzielen. Zuwachs der Muskelmasse erzielten 11 Probanden (45,83%). Verbesserung der Maximalkraft bei 10 (Rumpfflexionskraft) und 19 Probanden (Oberkörperdruckkraft). Bei der Handkraftmessung zeigten 75% der Probanden Verbesserungen von bis zu 7,8 kg. Von 22 Probanden mit Rückenschmerzen (91,66%) erzielten 14 Probanden (58,33%) eine Reduktion zwischen 1 und 8 Punkten. Nach Beendigung der Studie haben 21 von 24 Studienteilnehmern ihre Teilnahme am Training verlängert.

Diskussion:

Die hier untersuchte Kohorte erzielte überwiegend eine Verbesserung aller untersuchten Parameter nach der Trainingsphase. Eine positive Aussage über die Wirksamkeit des kurzzeitigen, individuell betreuten sechswöchigen gerätegestützten auxotonen, hochintensiven Ganzkörpertrainingsprogramm als Einstieg in ein länger angelegtes Trainingsprogramm ist möglich. Die Verbesserung der Handkraft und der Muskelmasse zeigen ebenso einen guten Ansatz im Rahmen der Sarkopenieprävention. Der Rückenschmerz-Score Rückgang verdeutlicht ebenso die Wirksamkeit des kurzzeitigen Programms und erlangt besondere Bedeutung bei der Motivation zur längerfristigen Fortführung eines auxotonen individuell zusammengestellten Gerätetrainings.