Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(04): 410
DOI: 10.1055/s-0039-1681985
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bedeutung der gynäkologischen Onkologie und Senologie für AssistentInnen in Ausbildung zum Facharzt

B Bergmeister
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
L Hadjari
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
E Hirtl
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
T Weiss
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
B Neuber
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
F Roithmeier
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
J Lafleur
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
L Hefler
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
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Publication History

Publication Date:
12 April 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Behandlung von gynäkologischen Malignomen erfordert eine fundierte Ausbildung. Die neue Ausbildungsordnung ÄAO 2015 sieht neben der Sonderfach-Grundausbildung, die 36 Monate dauert, eine Rotation in max. 3 Module á 9 Monate in diverse Teilbereiche der Gynäkologie und Geburtshilfe vor. Eines dieser Module – „Gynäkologische Onkologie inkl. Senologie“ – soll eine vertiefte Ausbildung in diesem Bereich gewährleisten. Ziel der vorliegenden Studie war es herauszufinden, welchen Stellenwert eine Ausbildung im Bereich der gynäkologischen Onkologie und Senologie bei den AssistentInnen in Ausbildung zum Facharzt hat.

Material und Methode:

Ein online Fragebogen wurde mittels „Survey Monkey“ erstellt und an alle Primarärzte Österreichs ausgesendet mit der Bitte den Link an alle AssistentInnen weiterzuleiten. Die Anzahl aller AssistentInnen in Österreich liegt den Autoren nicht vor. Der Fragebogen besteht aus 65 Fragen zur Facharztausbildung, den Erwartungen der AssistentInnen an die Arbeitgeber und deren Präferenzen bezüglich Ausbildungsschwerpunkte.

Ergebnisse:

Insgesamt nahmen 82 AssistenzärztInnen (87,8% Frauen, 12,2% Männer) im Zeitraum von 24.10.2018 – 31.12.2018 an der Umfrage teil. Die Verteilung über alle Ausbildungsjahre war gleichmäßig. 68,3% aller Teilnehmer absolvieren die „alte“ Ausbildung, also ÄAO 2006. 79,3% aller AssistenzärztInnen arbeiten Vollzeit. Eine geregelte Rotation im Zuge der Ausbildung in die verschiedenen Bereiche der Frauenheilkunde ist für 93% der Befragten wichtig. Nur 28% aller AssistenzärztInnen halten es für realistisch, während der Facharztausbildung alle Inhalte des Gesamt-Faches zu erlernen. 53,6% hält es für vernünftig sich schon in der Ausbildung auf einen Teilbereich zu spezialisieren. Die Bedeutung folgender Bereiche wurde abgefragt: wissenschaftliches Arbeiten (für 7,4% aller AssistenzärztInnen ist die Möglichkeit eine Ausbildung in diesem Bereich machen zu können Voraussetzung sich an einer Abteilung zu bewerben), Endokrinologie und Reproduktionsmedizin (18,3%), Senologie (25,6%), Urogynäkologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie (37,8%), Pränatalmedizin (41,5%), Gynäkologische Onkologie (46,3%), Fetomaternale Medizin (50%), Operative Gynäkologie (86,6%).

Schlussfolgerung:

Die Ausbildung im Bereich gynäkologische Onkologie bzw. Senologie hat bei den AssistenzärztInnen einen im Vergleich zur operativen Gynäkologie und fetomaternalen Medizin geringeren Stellenwert.