Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(04): 413
DOI: 10.1055/s-0039-1681994
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prospektive Studie über den Einfluss von Disney Filmen während Chemotherapie auf die Lebensqualität von gynäkoonkologischen Patientinnen

S Pils
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Med. Universität Wien
,
J Ott
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Med. Universität Wien
,
F Jantsch
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Med. Universität Wien
,
E Steiner
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Med. Universität Wien
,
A Reinthaller
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Med. Universität Wien
,
R Ristl
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Med. Universität Wien
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
12 April 2019 (online)

 

Einleitung:

Der Fokus onkologischer Therapien liegt primär auf der Wirksamkeit und sekundär auf dem Nebenwirkungsprofil. In den letzten Jahren wurden vermehrt Studien über die Lebensqualität (QOL) von onkologischen Patientinnen durchgeführt. Supportive Maßnahmen in der pädiatrischen Onkologie wie Cliniclows und ähnliches sind sozial anerkannt, allerdings kaum evaluiert. Ebenso bleibt uns Patch Adams Studienergebnisse schuldig. Disney Filme wurden in einigen kleinen Studien in Bezug auf prosoziales Verhalten evaluiert. Der Einfluss von Disney Filmen auf die QOL von onkologischen Patientinnen wurde bis jetzt nicht untersucht.

Material und Methode:

In diese prospektive, randomisierte Studie wurden 50 Patientinnen mit geplanten 6 Zyklen Chemotherapie mit Carboplatin/Paclitaxel oder Carboplatin/liposomales Doxorubicin eingeschlossen. Alle Patientinnen wurden gebeten die validierten EORTC QLQ-C30 und EORTC QLQ-FA12 Fragebögen vor und nach der Chemotherapiegabe auszufüllen. 25 Patientinnen haben einen Disney Film während der Chemotherapie gesehen, 25 Patientinnen durften nicht fernsehen.

Ergebnisse:

Alter, BMI, Art der Chemotherapie, Erkrankung sowie Erst/Rezidiverkrankungen sind zwischen den beiden Gruppen gleich verteilt.

Beim Vergleich der Antworten vor der ersten und nach der letzten Chemotherapie, zeigte sich in der Disney Gruppe ein signifikanter, „positiver“ Unterschied bei den Fragen „emotianal functioning“, „social functioning“ und Fatigue (jeweils p < 0,001), während sich bei „global health status“ kein signifikanter Unterschied zeigte (p = 0,270). In der Kontrollgruppe zeigte sich in keiner der Kategorien ein signifikanter Unterschied.

Schlussfolgerung:

Ablenkungen und positive Stimuli können die subjektive Lebensqualität von gynäkoonkologischen Patientinnen verbessern.