CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S11
DOI: 10.1055/s-0039-1685617
Abstracts
Allergologie/Umweltmedizin/Immunologie

Sensibilisierungsraten und Polysensibilisierungen gegen Aeroallergene in Südniedersachsen über 20 Jahre

C Beutner
1   Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, UMG, Göttingen
,
B Werchan
2   Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, Berlin
,
S Forkel
1   Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, UMG, Göttingen
,
T Fuchs
1   Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, UMG, Göttingen
,
MP Schön
1   Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, UMG, Göttingen
,
J Geier
3   Informationsverbund dermatologischer Kliniken (IVDK), Göttingen
,
T Buhl
1   Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, UMG, Göttingen
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Weltweit zeigen Sensibilisierungsraten gegenüber Aeroallergenen eine steigende Tendenz. Diese Studie untersucht Sensibilisierungsprofile dominierender Aeroallergene in Mitteldeutschland über die letzten 20 Jahre, unter Berücksichtigung des regionalen Pollenfluges.

Methoden:

Hautpricktest (HPT)-Ergebnisse symptomatischer Patienten der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Göttingen der Jahre 1998 – 2017 wurden retrospektiv ausgewertet. Patienten aus Vierjahresintervallen (1998 – 2001 [2093 Patienten], 2006 – 2009 [1034 Patienten], 2014 – 2017 [1188 Patienten]) wurden hinsichtlich Sensibilisierungsraten, Reaktionsstärke im HPT und Polysensibilisierungen verglichen. Hierbei wurden die drei Aeroallergengruppen frühblühende Baumpollen (Birke, Erle, Hasel), Gräser- und Roggenpollen, sowie Hausstaubmilben (D. pteronyssinus, D. farinae) untersucht. Kumulative Jahresgesamtwerte des regionalen Pollenfluges wurden über die genannten Intervalle ermittelt.

Ergebnisse:

Unser selektioniertes Patientenkollektiv zeigt hohe Sensibilisierungsraten mit deutlicher Zunahme fast aller Aeroallergene im Zeitverlauf. Die initial seltenere Sensibilisierung gegen beide Hausstaubmilben nähert sich diesen im Verlauf an. Während Polysensibilisierungen innerhalb der Allergengruppen der Frühblüher und Hausstaubmilben zum dritten Intervall hin ansteigen, bleiben diese gegen Gräser und Roggen annähernd konstant. Für fast alle Allergene zeigt sich eine Zunahme der Reaktionsstärke im HPT über die Zeit. Die Pollenflugdaten ergaben keine wesentlichen Veränderungen im Intervallvergleich.

Schlussfolgerung:

Auch diese große regionale Patientenkohorte bestätigt Veränderungen der Sensibilisierungsprofile gegenüber Aeroallergenen, bei annähernd unverändertem Pollenflug über die letzten 20 Jahre.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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