Kann die Positionierung von Nasenimplantaten für Epithesen durch eine 3D-Knochendickenkarte verbessert werden?

Hintergrund:

Bisher werden die Implantate des Epiplating-Systems der Fa. Medicon eG (Tuttlingen) in der Regel intuitiv nach intraoperativer Beurteilung des knöchernen Situs eingesetzt. Wäre bei Kenntnis der Knochendicke eine Platzierung der Implantate an geeigneterer Stelle mit größerem Knochenangebot in der paranasalen Region möglich?

Material und Methode:

Es wurden die prä- und postoperative CT-Datensätze von 20 Patienten untersucht, die im Zeitraum vom 01.01.2005 bis 01.07.2017 an der HNO-Klinik des Universitätsklinikum Heidelberg mit Implantaten für eine Nasenepithese versorgt wurden. Die DICOM-Datensätze wurden in Amira (Thermo Fisher Scientific) importiert und eine farbkodierte 3D Knochendicke-Karte erstellt. Das Implantat wurde virtuell im 3D-Datensatz zu einer Postion mit höherer Knochendicke verschoben. Die Lageänderung wurde anhand eines Scores nach der Knochendicke bewertet und die Vektorlänge vermessen.

Ergebnisse:

Die mittlere Knochendicke betrug 1,78 mm (± 1,43). In 11 Fällen (46%) konnte eine substantielle Änderung (Score > 1,5 Punkte) erreicht werden. Insgesamt sowie in der Gruppe der Y-Platten war die Differenz statistisch signifikant (p < 0,001). Die Vektorlänge betrug im Median 2,57 mm.

Schlussfolgerung:

Durch eine präoperative 3D Knochendicke-Karte wäre eine signifikante Verbesserung der Implantatposition in Bezug auf die Knochendicke zu erreichen. Diese ideale Position ist allerdings wenige Millimeter von der tatsächlichen entfernt. Es bleibt noch zu zeigen, ob diese Genauigkeit intraoperativ umzusetzen ist.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)