CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S241
DOI: 10.1055/s-0039-1685873
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Onkologie

Einfluss von Vitamin D und HPV auf die Expression von Immuncheckpoint-Molekülen in Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches

HA Krebs-Fleischmann
1   Univ. HNO-Klinik, Homburg/S.
,
F Bochen
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
,
B Schick
1   Univ. HNO-Klinik, Homburg/S.
,
M Linxweiler
1   Univ. HNO-Klinik, Homburg/S.
› Institutsangaben
 

Einleitung:

Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC) leiden häufig an einem prognostisch ungünstigen Vitamin D Mangel, welcher mit einer reduzierten antitumoralen Immunaktivität assoziiert ist. In diesem Zusammenhang wurde untersucht, inwieweit Vitamin D immunologische Interaktionen zwischen Tumor und Immunzellen, unter Berücksichtigung einer Auswahl von Immuncheckpoint-Molekülen, beeinflusst.

Methoden:

An HNSCC-Tumorgewebeproben von 51 Patienten mit ausreichender Vitamin D Versorgung und 61 Patienten mit einem Vitamin D Mangel wurde die tumorale Expression von CD80, B7-H3, B7-H4, PD-L1, MHC1 sowie die PD-L1- und CD80-Expression auf peri- und intratumoralen Leukozyten immunhistochemisch bestimmt und mit dem HPV-Status korreliert.

Ergebnisse:

Eine ausreichende Vitamin D Versorgung ging mit einer verstärkten tumoralen Expression von CD80, B7-H3 und MHC1, sowie einer gesteigerten peritumoral-leukozytären

CD80-Expression einher. Dagegen korrelierte ein Vitamin D Mangel und ein negativer HPV-Status mit einer erhöhten B7-H4-Expression im Tumor. HPV positive Tumoren waren mit einer vermehrten Expression von PD-L1 und MHC1 sowie einer geringeren B7-H3-Expression assoziiert.

Schlussfolgerungen:

Zusammenfassend demonstrieren diese Ergebnisse, dass Vitamin D das Verhältnis der Immuncheckpoint-Moleküle im HNSCC-Tumormikromilieu zugunsten einer effektiveren tumorspezifischen Immunantwort steigert. Ausreichende Vitamin D Versorgung, wie auch positiver HPV Status, zeigten eine gesteigerte tumorale MHC1-Expression, welche zu einer besseren Erkennung und Eliminierung durch zytotoxische T-Zellen bei eingeschränkter Immunevasion beitragen könnte. Dies unterstreicht die prognostische Relevanz einer ausreichenden Vitamin D Versorgung in der Kopf-Hals-Onkologie.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2019 (online)

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