CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S244-S245
DOI: 10.1055/s-0039-1685892
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Onkologie

Adenoidzystische Karzinome im Kopf-Hals-Bereich: eine retrospektive Studie von 17 Patienten

LM Neumann
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
K Scheckenbach
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
J Schipper
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
C Plettenberg
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
› Institutsangaben
 

Einleitung:

Das Adenoidzystische Karzinom (ACC) als seltene Tumorentität des Kopf-Hals-Bereichs wächst paradoxerweise langsam mit geringen Proliferationsraten, jedoch lokal aggressiv und invasiv. Das ACC neigt zu Lokalrezidiven und hämatogenen Fernmetastasen. Die Behandlung verbindet in der Regel Operation und Strahlentherapie, wobei die Rolle der Strahlentherapie (konventionell vs. Schwerionen) jedoch bisher nur unzureichend untersucht ist.

Methoden:

Wir analysierten retrospektiv das Patientengut unserer Klinik im Hinblick auf Patienten, die im Zeitraum 2007 bis 2018 aufgrund eines ACC behandelt wurden. Ausgewertet wurden insbesondere das Gesamtüberleben, Lokalrezidive, Fernmetastasen und Behandlungsart (OP, OP + adjuvante Therapie (Radio-/Schwerionentherapie), primäre Radio-/Schwerionentherapie.

Ergebnisse:

17 Patienten konnten mit einem ACC identifiziert werden. Bei 5 Patienten lag der Tumor in den Nasennebenhöhlen (NNH, 2 Pat. T3 mit pos. LK, 2 T4), 1 in der Mundhöhle (T1), 6 im Pharynx (2 T2, 1 T3, 3 T4) und 5 in den Speicheldrüsen (1 T1, 2 T2, 2 T4 mit pos. LK und pulmonalen Metastasen (pM)). Bei 8 Patienten lag ein Lokalrezidiv vor, 6 davon mit pM. Im Beobachtungszeitraum verstarben 4 Patienten (T4, 2 davon Rezidiv, 2 pM; 3 in NNH gelegen) vor. 15 wurden initial operiert, davon erhielten 7 Patienten eine adjuvante Radio- sowie 5 eine Schwerionen-Therapie. 2 erhielten eine primäre Schwerionentherapie. Ein klarer Unterschied im Überleben zwischen den therapeutischen Optionen zeigte sich nicht. Auffällig war der Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Lokalrezidiven und pM.

Schlussfolgerung:

In unserem Patientengut konnten wir keine Überlegenheit einer Behandlungsart feststellen. Unserer Auffassung nach sollte bei Auftreten eines Lokalrezidivs immer nach pM gesucht werden.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2019 (online)

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