CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S245-S246
DOI: 10.1055/s-0039-1685897
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Onkologie

Retrospektive Fallserie zu Patienten mit malignen Kopf-Hals-Tumoren und hämatoonkologischen Grunderkrankungen

A Pfaue
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
J Krönke
2   Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
,
J Greve
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
TK Hoffmann
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
P Schuler
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Hämatoonkologische Grunderkrankungen und deren Therapie können eine dauerhafte Immunsuppression auslösen und somit zur Entstehung von weiteren Neoplasien beitragen. Das geschwächte Immunsystem beeinflusst aber auch die Prognose der Zweitneoplasie im Kopf-Hals-Bereich.

Methoden:

Retrospektive Fallserie zu Patienten mit malignen Kopf-Hals-Tumoren nach einer hämatoonkologischen Grunderkrankung (n = 15). Untersuchung von Tumorstadium, vorausgegangener Therapie und Krankheitsverlauf.

Ergebnisse:

Das mittlere Alter bei Erstdiagnose lag bei 51 Jahren für die hämatoonkologische Grunderkrankung, bei 62 Jahren für den Kopf-Hals-Tumor. Die mittlere Dauer zwischen Erstdiagnose der hämatoonkologischen Grunderkrankung und des Kopf-Hals-Tumors lag bei 137 +/- 111 Monaten. Alle Patienten erhielten eine immunsuppressive Radio-, Chemo- und/oder Immuntherapie der hämatoonkologischen Grunderkrankung. Die Zweitmalignome im Kopf-Hals-Bereich zeigten in 67% trotz Standardtherapie ein Rezidiv oder einen Progress unter Therapie, in 53% bereits innerhalb des ersten Jahres. In drei Fällen trat ein Drittkarzinom im Kopf-Hals-Bereich auf. In vier Fällen erkrankten die Patienten an einem weiteren malignen Tumor außerhalb des Kopf-Hals-Bereichs. Bei zwei Patienten bestand als zusätzlicher Risikofaktor eine immunsuppressive Therapie aufgrund einer vorbestehenden Autoimmunerkrankung.

Schlussfolgerung:

Bei Patienten mit malignen Kopf-Hals-Tumoren nach hämatoonkologischen Grunderkrankungen zeigen sich auffällig ungünstige Krankheitsverläufe mit Tumorprogress unter Therapie, erhöhtem Risiko für Rezidive und Zweitkarzinome. Eine engmaschige Tumornachsorge ist daher von großer Bedeutung. Adjuvante immunfördernde Maßnahmen können möglicherweise den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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