CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S56
DOI: 10.1055/s-0039-1685898
Abstracts
Onkologie

Zellfreie DNA in Liquid Biopsy als neuer Biomarker im kurativ chirurgisch-behandeltem Oropharynxkarzinom

M Plath
1   HNO-Klinik der Uniklinik Heidelberg, Heidelberg
,
R Kirsten
2   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, Heidelberg
,
L Schröder
3   Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg, Heidelberg
,
J Hess
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg, Heidelberg
,
K Zaoui
5   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Kopf-Hals-Tumore sind bei Erstdiagnose bereits weit fortgeschritten und haben trotz aggressiv-multimodaler Therapieansätzen ein schlechtes 5-Jahres-Überleben. Derzeit fehlt es an geeigneten Biomarkern, um die Belastung der Krankheit und/oder das Ansprechen auf die Therapie zu messen. Die Analyse von zirkulierenden Tumorderivaten, welche in Folge eines erhöhten zellulären Turnovers im Blut gefunden werden und repräsentativ für die Tumorsignatur eines Patienten sind, wurden bei anderen Krebserkrankungen bereits untersucht und stellen folglich eine neue Herausforderung in der Diagnostik im Kopf-Hals-Bereich dar.

Methoden:

Im Rahmen einer prospektiven Pilotstudie werden an der Universitätsklinik Heidelberg Patienten mit einem HPV-positivem oder HPV-negativem Oropharynxkarzinom, die primär chirurgisch mit oder ohne adjuvanter Radio(chemo)therapie behandelt wurden, eingeschlossen. Prä- und postoperativ im Rahmen der Tumornachsorge erfolgen serielle Blutabnahmen. Tumorgewebeproben werden zum Studieneinschluss mittels Immunhistochemie auf p16 untersucht und zellfreie DNA (cfDNA) im Patientenblut mittels PCR auf virale DNA getestet.

Ergebnisse:

Erste Studienergebnisse bestätigten, dass in der präoperativen Blutprobe vor Therapie-Einleitung virale DNA ausschließlich bei Patienten mit einem HPV-positivem Oropharxynkarzinom, jedoch nicht bei HPV-negativem OPSCC nachweisbar ist. Bei allen bisher untersuchten Patienten wurde ein Abfall der viralen DNA in der postoperativen Blutprobe beobachtet.

Schlussfolgerungen:

Liquid Biopsy hat das Potenzial beim p16-positivem Oropharynxkarzinom zu einem früheren Zeitpunkt Resttumorgewebe nachzuweisen und das Risiko für ein Tumorrezidiv abzuschätzen, was die Voraussetzung für eine personalisierte Behandlung liefern kann.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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