CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S92
DOI: 10.1055/s-0039-1686138
Abstracts
Otologie

Reproduzierbarkeit von Amplitude und Latenz in Kurzpuls-DPOAE

L Dierkes
1   Univ. HNO Klinik Tübingen, Tübingen
,
K Braun
1   Univ. HNO Klinik Tübingen, Tübingen
,
LH Braun
2   Univ. Klinik für Radioonkologie, Tübingen
,
AW Gummer
1   Univ. HNO Klinik Tübingen, Tübingen
,
H Löwenheim
3   Univ. HNO-Klinik Tübingen, Tübingen
,
E Dalhoff
1   Univ. HNO Klinik Tübingen, Tübingen
,
D Zelle
1   Univ. HNO Klinik Tübingen, Tübingen
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Ototoxische Haarzellschäden innerhalb der Cochlea können mithilfe Distorsionsprodukt-otoakustischer Emissionen (DPOAE) nicht-invasiv erfasst werden. DPOAE bestehen aus einer Distorsions- und einer Reflexionskomponente. Interferenz zwischen den beiden Komponenten kann die Aussagekraft der diagnostisch relevanten Distorsionskomponente stark einschränken. Mit Kurzpuls-DPOAE können die Komponenten durch ihre unterschiedliche Latenz im Zeitbereich getrennt und eine genauere Diagnostik des Innenohrs erreicht werden (Zelle et al. 2017). Um Verlaufsmessungen mit Kurzpuls-DPOAE etablieren zu können sind Kenntnisse der Variabilität zwischen den Messreihen notwendig.

Methoden:

Kurzpuls-DPOAE werden in sieben normalhörenden Ohren für die Frequenzen f2 = 1 – 8 kHz (f2/f1 = 1,2) für L2 = 55 dB SPL mit frequenzabhängigen L1-Pegeln (Zelle et al., 2015) in zehn Messreihen innerhalb eines Tages erfasst. Vor jeder Messreihe wird ein Sondensitzwechsel und eine Schallgeberkalibrierung durchgeführt. Die Amplituden und Latenzen der im Zeitbereich extrahierten Distorsionskomponente werden als Funktion der Messreihen dargestellt und der Einfluss der Schallgeberkalibrierung untersucht.

Ergebnisse:

Die DPOAE-Latenzen zeigen eine höhere Stabilität mit Standardabweichungen zwischen 0,72 (f2 = 4 kHz) und 1,98 dB (6 kHz) im Vergleich zu den Amplituden mit 1,16 dB (1 kHz) und 4,37 dB (4 kHz). Die Variabilität beider Parameter korreliert signifikant mit der Variabilität der Schallgeberkalibration bei der Distorsionsproduktfrequenz (r > 0,71; p < 0,05).

Schlussfolgerungen:

Kurzpuls-DPOAE bieten mit Latenz und Amplitude zwei stabile Parameter zur frühzeitigen Detektion von Schäden des cochleären Verstärkers und somit eine vielversprechende Methode in objektiven Verlaufsmessungen ototoxischer Hörschäden.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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