CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S97
DOI: 10.1055/s-0039-1686167
Abstracts
Otologie

Singlesweep ausgewertete okulär-vestibulär evozierte myogene Potentiale (oVEMPs) als neuer Parameter bei Patienten mit Multipler Sklerose

D Hecker
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
,
M Linxweiler
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
,
L Schulte Göbel
2   Universität des Saarlandes, Homburg/S.
,
K Fassbender
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
,
M Fousse
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
,
S Walter
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
,
B Schick
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/S.
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Neurologische Erkrankungen stellen sich vielfach als Störungen in der Reizweiterleitung dar. Erfasst werden solche Störungen oftmals mittels evozierter Potentiale. Neben visuell und elektrisch ausgelösten Reizen werden auch akustische Stimuli zur Überprüfung der Hörbahn eingesetzt. So löst z.B. die Multiple Sklerose (MS) eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems aus. Die dabei auftretenden Läsionen in der Myelinschicht führen zu Störungen in der Reizweiterleitung. In neueren Arbeiten werden zur Diagnostik neben den zuvor beschriebenen Methoden vermehrt auch vestibulär evozierte myogene Potentiale (oVEMPs) eingesetzt.

Material und Methoden:

Mittels einer am Universitätsklinikum des Saarlandes selbst entwickelten Ableittechnik besteht die Möglichkeit taktil ausgelöste VEMPs mit einer gut abgrenzenden N10-Amplitude bei den oVEMPs darzustellen und mittels Singlesweepanalyse auszuwerten. Bei 10 jungen Patienten mit MS und einer geringen Belastung (EDSS < 3) wurde diese Technik angewandt und mit dem Ergebnis eines Normkollektivs verglichen.

Ergebnisse:

Die ermittelten N10-Amplituden der MS Patienten lagen im Mittel bei 20,5µV und waren vom gemittelten Wert vom 20,8µV des Normkollektivs nicht signifikant verschieden. Demgegenüber zeigten die Latenzauswertungen mit einem Mittelwert von 11,2 ms bei den MS Patienten und 10,3 ms bei dem Normkollektiv im zweiseitigen t-Test signifikante Unterschiede.

Schlussfolgerung:

In der Studie konnte gezeigt werden, dass MS Patienten, die ihre Belastung noch als geringfügig empfinden, eine homogene Latenzverschiebung in den Singlesweeps aufweisen. Somit lässt sich mithilfe dieser neuen Analysemethode in der Diagnostik der Multiplen Sklerose ein neuer, möglicher Parameter zuordnen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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