CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S103
DOI: 10.1055/s-0039-1686196
Abstracts
Otologie

Aktive Hörimplantate (AHI): Ergebnisorientierte Beratung bei Kindern und Jugendlichen

A Koitschev
1   HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Stuttgart
,
N Berger
1   HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Stuttgart
,
A Berger
1   HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Stuttgart
,
P Amrhein
1   HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Stuttgart
,
C Koitschev
1   HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Stuttgart
› Author Affiliations
 

Hintergrund:

Seit wenigen Jahren sind aktive Hörimplantate (AHI) auch für bei Kindern zugelassen. Unser Ziel war, die Indikationen und Ergebnisse der Versorgung mit einem AHI zu prüfen und daraus eine Beratungsstrategie für diese Altersgruppe zu erarbeiten.

Studiendesign:

Retrospektive Untersuchung mit intraindividuellem Vergleich in einem Zentrum (Olgahospital, Stuttgart). Es wurden alle mit einem AHI versorgten Patienten ausgewertet, die 17 Jahre oder jünger waren.

Patienten und Methoden:

31 Patienten im Alter zwischen 5 und 17 Jahren erhielten insgesamt 40 Implantate: 26 knochen- (BCI) und 14 Mittelohr-leitende (MEI) Implantate. Acht Patienten wurden beidseits versorgt. Bei einem Patienten wurde das MEI explantiert und durch ein BCI ersetzt.

Es wurden die Hörschwellen prä- und postoperativ sowie der sprachaudiometrische Hörgewinn nach mindestens 3-monatiger Tragedauer gemessen.

Ergebnisse:

Die Indikationen waren: a. Fehlbildungen, b. chronische Otitiden und c. angeborene einseitige Taubheit.

Es wurden keine intraoperativen Komplikationen beobachtet. In einigen Fällen von Fehlbildungen konnte ein MEI nicht angekoppelt werden, so dass ein BCI zum Einsatz kam. In allen Fällen konnte ein signifikanter Hörgewinn erreicht werden.

In 4 Fällen wurde im Verlauf eine Revision erforderlich: 2-mal auf Grund einer Hautdehiszenz bei Z.n. perkutaner BAHA und je 1-mal auf Grund eines Cholesteatoms bzw. Adhäsivprozesses.

Schlussfolgerung:

BCI und MEI sind sehr gut für den Einsatz bei Kindern und Jugendlichen geeignet. Die Indikationen sind auf Fälle, bei denen eine Hörverbesserung mittels konventionellen Hörgeräten nicht möglich ist, begrenzt. Die Komplikationsrate ist relativ niedrig, sollte jedoch bei der Beratung der Familien und bei der Operationstechnik berücksichtigt werden.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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