Hörermüdung nach Cochleaimplantatversorgung bei SSD – ein Fallbericht

Einleitung:

Eine Verschlechterung des Sprachverstehens kann bei Patienten nach Cochleaimplantatversorgung vorkommen und bedarf einer genauen Überprüfung.

Material und Methoden:

Darstellung eines Fallberichts

Ergebnisse:

Hier berichten wir über einen heute 18-Jährigen mit SSD. Bei Z.n. mehrfachen Ohroperationen bei Cholesteatom erhielt der Patient mit 15 Jahren links ein Cochleaimplantat. Etwa ein Jahr postoperativ traten Probleme des Sprachverständnisses auf. Diese äußerten sich bis hin zu keinerlei Sprachverständnis nach etwa einer Stunde Nutzungszeit des Sprachprozessors. Der Integritätstest (Firma Cochlear) ergab keine Funktionsstörung des Implantates. Bei der Ableitung der ECAP-Messungen zeigte sich eine deutliche Abnahme der Amplitude nach etwa 100 s. Dies deutet auf eine neuronale Hörermüdung hin. Eine Reimplantation wurde bislang vom Patienten abgelehnt.

Schlussfolgerung:

Bei einer Abnahme des Sprachverstehens sollte neben dem Vorliegen eines technischen Defektes auch immer an die Möglichkeit einer vorliegenden neuronalen Hörermüdung gedacht werden. Zur Diagnosestellung und Lösung des Problems sollte die Durchführung eines Integritätstestes des Implantates angestrebt, andere mögliche technische Komponenten überprüft und verschiedene Programmierstrategien genutzt werden. Zudem sollte eine Dislokation des Implantates sowie des Magneten ausgeschlossen werden. Bei ausbleibendem Erfolg muss eine Reimplantation evaluiert werden.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)