CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S166
DOI: 10.1055/s-0039-1686627
Abstracts
Plastische Chirurgie

Vitronectin fördert die Vaskularisierung von Biomaterial aus porösem Polyethylen

C Reichel
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
,
M Hessenauer
2   Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Erlangen
,
K Lauber
3   Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München
,
G Zuchtriegel
4   Kinderklinik, Zürich, Schweiz
,
B Uhl
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
,
T Hussain
5   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen
,
M Canis
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
,
S Strieth
6   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Mainz
,
A Berghaus
7   Praxis, München
› Author Affiliations
Deutsche Forschungsgemeinschaft, Sonderforschungsbereich 914
 

Einleitung:

Implantate aus porösem Polyethylen (PPE) werden seit Jahren erfolgreich bei der Rekonstruktion von Orbitaboden, Ohrmuschel oder Gesichtskontur eingesetzt. Allerdings gibt es auch weniger geeignete Einsatzbereiche für dieses Biomaterial wie bestrahltes, vernarbtes oder schwach durchblutetes Gewebe. Eine zügige Implantat-Vaskularisierung ist jedoch Voraussetzung für eine erfolgreiche Gewebeintegration solcher Implantate. Vitronectin (VN) ist ein matrizelluläres Glykoprotein, welches mit Wachstumsfaktoren, Proteasen und ihren Inhibitoren/Rezeptoren interagieren kann. Da solche Proteine für Gefäßneubildungsvorgänge wesentlich sind, könnte VN zur Gewebeintegration von Biomaterial beitragen.

Methoden:

Die Gewebeintegration von PPE-Implantaten wurde in der transparenten Rückenhautkammer an Wildtyp (WT) und VN-defizienten Mäusen intravitalmikroskopisch untersucht. Mithilfe eines Proteom-Arrays wurde der Gehalt an angiogenetisch relevanten Proteinen in den Implantaten bestimmt.

Ergebnisse:

Die Vaskularisierung von PPE-Implantaten war in VN-defizienten Tieren schwer beeinträchtigt. Dabei war die Zusammensetzung angiogenetischer Faktoren in den Implantaten zwischen VN-defizienten und WT-Tieren nicht verändert, sodass VN diese Prozesse eher über eine Modulation der Aktivität angiogenetischer Faktoren als über eine Anreicherung dieser Proteine im Implantat zu regulieren scheint. Folglich führte die Oberflächenbeschichtung von PPE mit rekombinantem VN zu einer beschleunigten Implantatvaskularisierung.

Schlussfolgerungen:

VN trägt zur Gewebeintegration von PPE bei indem es die Vaskularisierung dieses Biomaterials fördert. Eine Oberflächenbeschichtung dieser Implantate mit VN könnte eine vielversprechende Strategie zur Verbesserung der Implantatvaskularisierung darstellen.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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