Ein neuer Kurztest des retronasalen Riechvermögens mittels 7-item Candy Smell Test

Einleitung:

Der Riechsinn trägt auch zum Genuss von Speisen bei. Maßgeblich bestimmend für den Feingeschmack ist das retronasale Riechvermögen. Das ortho- und retronasale Riechvermögen kann sich auch unterscheiden, unter anderem bei Nasenpolypen. Für die retronasale Testung steht der 2009 publiziert Candy-smell-test (CST) zur Verfügung. Das Ziel der Studie war die Entwicklung eines Screeningtests für das retronasale Riechvermögen mit Riechbonbons.

Methoden:

31 Probanden (18 w, 13 m; Alter MW/SD 28,6/9,4 Jahre) und 21 Patienten mit einer Riechstörung (14 w, 7 m; 58,0/16,5 Jahre) wurden mit 27 Bonbons getestet. Test-Retest-Reliabilität wurde auch mittels Heimanwendung geprüft. Orthonasal wurde mittels Sniffin' Sticks getestet (TDI) um einen Vergleich zu Normdaten zu ermöglichen. Prozente richtiger Antworten sowie Vortests halfen, 7 Bonbons für einen Kurztest einzugrenzen. Es wird ein non-forced-choice Prinzip angewandt: Man wählt anhand einer Liste von 7 Aromen und der Option „kein Geschmack“ sowie „undefinierbar“ die Antwort aus.

Ergebnisse:

Ortho- und retronasale Ergebnisse korrelierten signifikant (r52 = 0,90; p < 0,001). Unterschiede (Gesunde vs. Pat) waren am prominentesten für 9 Düfte, von welchen Kaffee, Anis, Vanille, Kokosnuss, Orange, Ananas, und Himbeere für den 7-item CST ausgewählt wurden. Es ergab sich ein Mittelwert von 2,4 ± 1,9 Punkten bei Patienten, sowie von 6,0 ± 1,0 bei gesunden Probanden. Die Daten zeigen, dass Patienten mit einer Anosmie in der Regel nicht über 4 Punkte mit dem neuen 7-item CST erreichen können.

Schlussfolgerung:

Es zeigt sich eine gute Einsatzmöglichkeit des neuen 7-item CST. Er kann sowohl als einfacher Screeningtest als auch bei epidemiologischen Studien angewendet werden. Weitere Untersuchung zur Bestimmung von Normdaten sind geplant.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)