CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S355-S356
DOI: 10.1055/s-0039-1686686
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Rhinologie

Fallbericht: Pilzbesiedelung eines Mometason freisetzenden Stents nach endonasaler endoskopischer Pansinusrevision

C Schlicker
1   Universitäts-HNO-Klinik, Freiburg
,
M Ketterer
1   Universitäts-HNO-Klinik, Freiburg
,
T Hildenbrand
1   Universitäts-HNO-Klinik, Freiburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die medikamentöse Nachbehandlung nach Nasennebenhöhlenoperationen umfasst, angepasst an das Krankheitsbild, die antibiotische Therapie sowie die systemische und topische Steroidtherapie. Eine längerfristige lokale Steroidwirkung ist wünschenswert. Bei ausgedehnten Befunden sind endonasale Stents eine Option. Der Mometason-freisetzende Propel®-Sinus-Stent ist ein selbst expandierendes Implantat aus einem Polysaccharid-Polymer. Der Propel® Stent wird in den Siebbeinschacht eingeführt. Seine Gitterstruktur soll den Erhalt der lokalen Sekretdrainage gewährleisten. Im Tierversuch erwies sich das Stent-Material als gut verträglich. In einigen Versuchstieren wurde eine Pilzbesiedelung beschrieben (Am J Rhinol Allergy 2009; 23:591 – 596).

Methoden:

Aufgrund einer chronischen polypösen Sinusitis erfolgte bei einem 40-jährigen Patienten eine Pansinusrevision mit Propel®-Stent-Einlage in das Siebbein beidseits. In der Nachsorge nach 4 Wochen zeigte sich bei zeitgerechter Wundheilung ein Pilzrasen auf dem Stentanteil im Bereich der mittleren Muschel links. Es erfolgte die komplette Entfernung der Stentreste links. In der Kontrolluntersuchung zeigte sich eine leicht polypöse Schleimhautschwellung im Siebbein bds. bei sonst reizfreien Verhältnissen.

Ergebnisse/Schlussfolgerungen:

Nach unserer Kenntnis berichten wir erstmalig aus der klinischen Praxis von einer Pilzbesiedelung nach Propel®-Stent-Einlage. Eine Pilzbesiedelung von Fremdmaterial im Bereich der Nasennebenhöhlen mit ubiquitär vorkommenden Pilzen ist denkbar und könnte durch die lokale Wirkung des Kortisons eventuell noch verstärkt worden sein. Die Entfernung besiedelter Stentreste sollte die unbeeinträchtigte Wundheilung ermöglichen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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