CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S376
DOI: 10.1055/s-0039-1686821
Poster
Speicheldrüsen/Schilddrüsen

Die Behandlung der Radiojod-induzierten Xerostomie bei Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom

M Hein
1   SLK-Kliniken Heilbronn, Heilbronn
,
P Flechsig
2   Klinik für Nuklearmedizin Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
,
BM Lippert
3   SLK-Kliniken, Heilbronn
,
OC Bulut
3   SLK-Kliniken, Heilbronn
› Institutsangaben
 

Patienten, die mit Radiojodtherapie (RIT) bei differenziertem Schilddrüsenkarzinom (DTC) behandelt werden, leiden häufig unter einer ausgeprägten Xerostomie aufgrund einer deutlich reduzierten Speicheldrüsenfunktion. Dieser Funktionsverlust lässt sich auch szintigraphisch nachweisen. Die Xerostomie führt des Weiteren zu einer deutlichen Reduktion der krankheitsspezifischen Lebensqualität (HRQoL). Die Hypothese lautete, dass mittels Sialendoskopie eine Verbesserung der Speicheldrüsenfunktion und der HRQoL erzielt werden kann.

Insgesamt 12 Patienten nach RIT bei DTC konnten eingeschlossen werden. Nach Versagen konservativer Maßnahmen wurde ihnen eine Sialendoskopie (Dilatation, Irrigation mit NaCl und Instillation von 100 mg Prednisolon) angeboten. Patienten, die diese Maßnahme ablehnten, bildeten die Kontrollgruppe. Prä- und drei Monate postinterventionell erfolgten jeweils Speicheldrüsenszintigrafien zur objektiven Messung der Veränderungen der Drüsenfunktion sowie Messungen der HRQoL.

Die Glandulae parotideae waren deutlich stärker durch die RIT beeinträchtigt als die Glandulae submandibulares.

Entgegen der Hypothese konnte mittels Sialendoskopie keine signifikante Steigerung der Exkretionsleistung der Speicheldrüsen in den Szintigrafien nachgewiesen werden. Die Studie konnte jedoch eine signifikante Verbesserung der HRQoL in der Interventionsgruppe nachweisen, wohingegen in der Kontrollgruppe kein Unterschied nachweisbar war.

Die Sialendoskopie als therapeutisches Mittel im Rahmen der durch RIT hervorgerufenen Xerostomie erscheint ein suffizientes Mittel zu sein, um die HRQoL der betroffenen Patienten zu verbessern. Eine signifikante Steigerung der objektiven Speicheldrüsenfunktion ließ sich mittels funktioneller Bildgebung nicht nachweisen.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2019 (online)

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