Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e12
DOI: 10.1055/s-0039-1687970
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Riesenfibroadenom bei junger Patientin – ein Case Report

S Gürgan
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
C Gall
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
A Hartkopf
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
FA Taran
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
M Hahn
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Hintergrund:

Das juvenile Fibroadenom kann als Riesenfibroadenom (> 5 cm oder > 500 g) auftreten und Deformierungen der betroffenen Brust verursachen. Die wichtigsten Differentialdiagnosen sind der phylloides Tumor und die juvenile Gigantomastie.

Fallvorstellung:

Die Vorstellung der 15-jährigen Patientin erfolgte im Brustzentrum bei Mammaasymmetrie mit Größenzunahme der linken Brust. Die Patientin berichtete von keinen symptomatischen Beschwerden. Familienanamnese war unauffällig.

Inspektorisch zeigte sich eine deutliche Asymmetrie bei C-Cup Mamma links und deutlich kleinere Mamma rechts. Palpatorisch war ein umschriebenes Indurationsareal links bei 12h tastbar. Rechte Brust und Lymphabflussgebiete waren palpatorisch unauffällig.

Korrelierend zum Tastbefund zeigte sich sonographisch ein gut abgrenzbarer, homogener, 100 × 30 mm messender Herdbefund (BIRADS III, Dichte C). Die sonographisch gesteuerte Stanzbiopsie zeigte ein Fibroadenom von perikanalikulärem Wuchstyp. In Anbetracht der Größe und zum Ausschluss eines proliferativ phylloidem Wachstums in weiteren Anteilen des Herdbefundes wurde der Patientin offene Exzisionsbiospie empfohlen. Über einen kranialen periaerolären Zugang wurde ein 274 g schweres Fibroadenom mit pseudoangiomatöser stromaler Hyperplasie entfernt.

Fazit:

Nach stanzbiotischer Sicherung eines schnell wachsenden Fibroadenoms sollte differentialdiagnostisch beachtet werden, dass die Stanze nur einen Teilausschnitt des Befundes beschrieben kann. Eine offene Excisionsbiopsie kann, wie in dem oben beschriebenen Fall, zur endgültigen histologischen Beschreibung notwendig werden.