Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e31
DOI: 10.1055/s-0039-1688030
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Operative Techniken bei prophylaktischer Mastektomie

S Oral
1   Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
E Katagis
1   Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
J Heil
1   Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
S Hug
1   Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
J Nees
1   Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
N Rippinger
1   Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
F Schütz
1   Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
C Sohn
1   Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
S Schott
1   Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Die prophylaktische Mastektomie (PM) stellt für gesunde Frauen mit einer BRCA1/2-Mutation eine risikoreduzierende Maßnahme dar. Die Nipple-sparing (NSM) und die Skin-sparing Mastektomie (SSM) mit primärer Implantateinlage, Expander-Implantat Sequenz oder Wiederaufbau mittels Eigengewebe sind hierzu etablierte Methoden. Die vorliegende deskriptive Monozenterstudie analysiert die durchgeführten Operationen bei Frauen mit einer Hochrisikosituation für hereditären Brust- und Eierstockkrebs (HBOC).

Material und Methoden:

Frauen mit HBOC, die in der Universitätsfrauenklinik Heidelberg beraten und bei denen zwischen Januar 2002 und Oktober 2018 eine PM durchgeführt wurde, wurden analysiert.

Ergebnisse:

Insgesamt entschieden sich 335 Frauen für eine PM. 116 gesunde Frauen unterzogen sich einer bilateralen PM am häufigsten in Form einer NSM (n = 66/56,9%) oder einer SSM (n = 38/32,7%). 219 einseitig erkrankte Patientinnen entschieden sich oftmals für die SSM sowohl auf der erkrankten (n = 83/37,9%) als auch auf der kontralateralen, gesunden Seite (n = 87/39,7%).

Die Brustrekonstruktion erfolgte generell am häufigsten mittels Implantat (n = 99/85,3% bei gesunden, bilateral mastektomierten Frauen, n = 144/65,7% der kontralateral prophylaktisch mastektomierten Seite bzw. n = 141/64,3% der therapeutisch mastektomierten Seite). Zwei gesunde Frauen nach BPM sowie 16 erkrankte Frauen nach KPM entschieden sich gegen eine Brustrekonstruktion. Die häufigsten postoperativen Komplikationen waren Wundheilungsstörungen sowohl bei gesunden (n = 23/19,8%) als auch bei einseitig erkrankten Frauen (n = 46/21%), gefolgt von revisionsbedürftigen Nachblutungen (n = 10/8,6% der gesunden, n = 19/8,6% der erkrankten).

Zusammenfassung:

Eine PM erfolgt meist mit einer Brustrekonstruktion bei Frauen mit familiärer Hochrisikosituation. Die operative Technik bleibt eine individuelle Entscheidung. Die postoperativen Komplikationen unterscheiden sich nicht vom Formenkreis der gutartigen Brustoperationen.