Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2019; 47(03): 197-198
DOI: 10.1055/s-0039-1688578
Vorträge
Zoo- und Wildtiere
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Usutu-Virus-Infektion bei Vögeln in Deutschland: Läsionen und Virusverteilung

AK Haverkamp
1   Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
M Peters
2   Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen, Arnsberg
,
C Fast
3   Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
U Ziegler
3   Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
K Gregor
1   Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
L Wiesner
4   Institut für Physiologische Chemie, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
I Steffen
4   Institut für Physiologische Chemie, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
ST Jesse
5   Research Center for Emerging Infections and Zoonoses, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
M Ludlow
5   Research Center for Emerging Infections and Zoonoses, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
A Osterhaus
5   Research Center for Emerging Infections and Zoonoses, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
A Beineke
1   Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
F Hansmann
1   Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
P Wohlsein
1   Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
W Baumgärtner
1   Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 June 2019 (online)

 

Einleitung:

Das Usutu-Virus (USUV) ist ein erstmals 1959 in Afrika nachgewiesenes Flavivirus, das Massensterben bei Wildvögeln verursachen kann. Während USUV bisher nur gelegentlich in Deutschland auftrat, wurde 2018 ein deutlicher Anstieg von USUV-assoziierten Todesfällen bei Vögeln verzeichnet.

Material und Methoden:

Zehn tot aufgefundene Amseln und ein Bartkauz wurden seziert und Gewebeproben anschließend molekularbiologisch, histologisch und immunhistologisch untersucht, um eine Infektion mit USUV zu bestätigen und die assoziierten Läsionen und Zielzellen des Virus zu identifizieren.

Befunde:

Mehrere Tiere wiesen graduell variabel ausgeprägte Nekrosen in Leber und Gehirn sowie eine lymphatische Depletion auf. Korrespondierend war in diesen Organen häufig ein hoher Antigengehalt mittels Immunhistologie nachweisbar. Darüber hinaus fand sich eine heterogene Virusverteilung in zahlreichen anderen Organsystemen.

Schlussfolgerungen:

Die USUV-assoziierten Todesfälle bei Vögeln in 2018 gehen mit gleichartigen Läsionen wie die vorherigen Ausbrüche in Österreich und Deutschland einher. Für einen Virusnachweis eignen sich besonders Leber, Milz und Gehirn. Jedoch sollten mehrere Organe untersucht werden, da Virusantigen immunhistologisch nicht immer in allen Organsystemen detektierbar ist.