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DOI: 10.1055/s-0039-1688581
Systemische Adenovirus-Infektion bei einem Kalb mit Listeriose – nur ein Zufallsbefund?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. Juni 2019 (online)
Einleitung:
Bovine Adenoviren sind weit verbreitet und rufen nur sporadisch Erkrankungen hervor. Listeria monocytogenes kann insbesondere nach intrauteriner Infektion Septikämien und Todesfälle bei neonatalen Kälbern auslösen.
Material und Methoden:
In einem Rinderbetrieb erkrankten 4 Kälber, wovon 3 Tiere akut verendeten. Ein Kalb wurde obduziert und ausgewählte Organproben wurden immunhistologisch, ultrastrukturell, kulturell-bakteriologisch, virologisch sowie mittels Polymerasekettenreaktion und Next Generation Sequencing (NGS) untersucht.
Befunde:
Histologisch zeigte das Tier multisystemische entzündliche und teils nekrotisierende Läsionen mit Vaskulitis. In nahezu allen Geweben lagen zahlreiche intranukleäre Einschlusskörperchen vor. Ultrastrukturell und molekularbiologisch wurde eine Adenovirusinfektion nachgewiesen. Darüber hinaus wurde in der Leber kulturell Listeria monocytogenes nachgewiesen.
Schlussfolgerungen:
Der vorliegende Fall stellt eine seltene Koinzidenz einer Listeriose und systemischen Adenovirusinfektion dar. Es bleibt unklar, ob das Virus eine primär pathogene Rolle im Erkrankungsgeschehen gespielt hat, ob es sich um eine sekundäre Ausbreitung in Folge der bakteriellen Grunderkrankung oder ein Epiphänomen handelt.