Zur falschen Zeit am falschen Ort – Tod durch Blitzschlag

Einleitung:

Todesfälle infolge von Blitzschlägen kommen häufiger bei Weidetieren vor, jedoch sind nur wenige Fälle in der Literatur beschrieben. Die Schädigung durch die Energieübertragung des Blitzes kann durch einen direkten Treffer, den Kontakteffekt, den Übersprungseffekt, den Schrittspannungseffekt oder durch leitervermittelte Übertragung stattfinden.

Material und Methoden:

Ein 7-jähriger Vollblutwallach wurde mit 3 weiteren Pferden plötzlich tot auf einer Weide vorgefunden. Im Rahmen der Sektion folgte eine pathomorphologische, histologische sowie histochemische Untersuchung.

Befunde:

Makroskopisch wiesen die rechte Vordergliedmaße sowie die rechte Hintergliedmaße eine 2 – 3 mm breite Linie von gekräuselten, versengten Haaren auf. Histologisch lagen korrespondierend in der Haut vereinzelte, in Gruppen angeordnete elongierte Epithelzellen der Epidermis und Haarfollikel vor. Mittels Azan-Spezialfärbung wurde eine homogene rötliche Anfärbung der Dermis in den von Koagulation betroffenen Arealen nachgewiesen.

Schlussfolgerung:

Die Verteilung der Läsionen spricht für einen Schrittspannungseffekt mit Beteiligung des Herzens und konsekutivem kardialem Kreislaufversagen.