Z Gastroenterol 2019; 57(05): e160-e161
DOI: 10.1055/s-0039-1691930
POSTER
Hepatologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Osteoporose bei sekundär sklerosierenden Cholangitis nach kritischer Erkrankung

F Mayr
1   Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
,
K Amrein
1   Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
,
M Tawdrous
1   Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
,
W Spindelböck
1   Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
,
V Stadlbauer-Köllner
1   Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
16 May 2019 (online)

 

Hintergrund:

Cholestatische Leberkrankungen sind mit einem erhöhten Osteoporoserisiko vergesellschaftet. Für die sekundär sklerosierenden Cholangitis des kritisch Kranken (SSC-CIP) gab es bisher keine Daten zu Knochengesundheit. In der vorliegenden Arbeit wird das Vorliegen einer Osteoporose oder Osteopenie erstmalig bei Patienten und Patientinnen mit SSC-CIP analysiert.

Methoden:

Bei elf Patienten und Patientinnen, die im Zuge ihres intensivmedizinischen Aufenthalts eine SSC-CIP entwickelt haben, wurden verschiedene Laborparameter, Knochendichtemessungen und „fracture risk assessment tool“ Scores (FRAX-Scores) erhoben. Die Patienten und Patientinnen wurden mittels T-Score und Knochenzustand in verschiedene Gruppen unterteilt und untereinander nach den Kriterien Osteoporose, Osteopenie und normale Knochendichte verglichen.

Ergebnisse:

Die Studienkohorte bestand aus acht Männern und drei Frauen mit einem mittleren Alter von 57 ± 9. Sieben von elf Patienten zeigten bereits Frakturen in der Anamnese, welche jedoch durch ein adäquates Trauma verursacht worden waren. Der Mittelwert des T-Scores an der Lendenwirbelsäule betrug -0,51 ± 1,73, am Femurhals -1,10 ± 1,32 und am gesamten Femur -0,76 ± 1,46. Der Z-Score zeigte an der Lendenwirbelsäule einen Mittelwert von -0,2 ± 1,4, am Femurhals -0,4 ± 1,1 und am gesamten Femur -0,3 ± 1,2. Die Knochenmineraldichte (KMD) an der Lendenwirbelsäule zeigte einen Mittelwert von 1,157 g/cm2 ± 0,223, am Femurhals von 0,907 g/cm2± 0,187 und am gesamten Femur von 0,971 g/cm2 ± 0,203. Der Mittelwert von 25-(OH)Vitamin-D3 unterschied sich in den Gruppen Osteoporose und normale Knochendichte nicht signifikant. 18,2% (95% KI 0 – 45,5%) wurden mithilfe des T-Scores als osteoporotisch klassifiziert.

Schlussfolgerung:

In der Literatur wird eine hohe Prävalenz an Osteoporose bei Patienten und Patientinnen mit primär biliärer Cholangitis und primär sklerosierender Cholangitis beschrieben. Auch bei der SSC-CIP fanden wir anhand der niedrige KMD am Schenkelhals, der FRAX-Risikoabschätzung und des T-Score einen schlechten Knochenzustand. Aufgrund der geringen Stichprobengröße ist die hohe Prävalenz der Osteoporose in der SSC-CIP-Kohorte mit einem großen Konfidenzintervall behaftet.