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DOI: 10.1055/s-0039-1692107
Erfolgreiche Schwangerschaft nach Asherman-Syndrom III° und wiederholter hysteroskopischer Adhäsiolyse
Publication History
Publication Date:
22 May 2019 (online)
Fragestellung:
Jedes Trauma des Endometriums birgt das Risiko für intrauterine Adhäsionen. Besonders hoch ist das Risiko nach operativen Eingriffen in bzw. direkt nach einer Schwangerschaft. Begünstigend ist dabei die langdauernde fehlende Östrogenisierung des Endometriums. Von einem Asherman-Syndrom spricht man bei dem gleichzeitigen Vorkommen von klinischen Symptomen sowie dem hysteroskopischen Nachweis von intrauterinen Adhäsionen. Die operative Therapie zur Korrektur der Adhäsionen ist komplex und verlangt eine ausgewiesene operative Expertise.
Epikrise:
Die erstmalige Vorstellung der 26-jährigen Patientin erfolgte bei sekundärer Sterilität und Dysmenorrhoe nach viermaliger Kürettage nach Spätabort bei Geminigravidität in der 17. SSW vor fünf Jahren.
Verlauf:
Im Rahmen des Zyklusmonitorings im universitären Kinderwunschzentrum zeigte sich ein inhomogen aufgebautes Endometrium bei regelrechtem ovulatorischen Zyklus. Hysteroskopisch stellten sich ausgeprägte Adhäsionen dar, wobei bei festen Adhäsionen bis zum isthmozervikalen Übergang lediglich das linke Tubenostium darstellbar war. Es erfolgte die hysteroskopische Adhäsiolyse, mit der Rekonstruktion des Cavum uteri, bei der Hyalobarrier Gel zur Adhäsionsprophylaxe appliziert wurde. Nach drei Monaten mit zyklischer Östrogenisierung wurde bei weiterhin schmalem Endometrium die Hysteroskopie wiederholt; hier zeigten sich lediglich vom Fundus zum oberen Cavumdrittel ziehende Adhäsionen, welche erneut reseziert wurden. In der nach weiteren fünf Monaten durchgeführten Kontrolle stellten sich nur einzelne Adhäsionen im Fundusbereich dar. Diese wurden problemlos gelöst. Es erfolgte parallel die low dose-Stimulation der Follikelreifung mit FSH und Ovulationsauslösung. Bei ausbleibender Schwangerschaft wurde die Indikation zur IVF-Therapie gestellt. Nach dem Transfer von zwei Embryonen kam es im ersten Versuch zum Schwangerschaftseintritt. Bei 38+1 SSW wurde bei einer unkomplizierten Spontangeburt ein lebensfrischer Knabe mit einem Kindsgewicht von 3145 g entwickelt. Aufgrund einer Plazentaretention war eine manuelle und instrumentelle Nachtastung erforderlich.
Schlussfolgerung:
Entsprechend vorliegender Literatur konnte eine erfolgreiche Schwangerschaft nach adäquater Therapie des Asherman-Syndroms erreicht werden. Über das Risiko einer Plazentationsstörung sollte die Patientin informiert werden. Die primäre Prävention besteht in der kritischen Indikationsstellung für Kürettagen post partum oder post abortionem.