Rofo 2019; 191(S 02): S130
DOI: 10.1055/s-0039-1693769
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wertigkeit von Post-Processing Algorithmen für die digitale Radiografie in der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin

K Ebeling
1   Studentin FSU Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Sektion Kinderradiologie, Jena, Germany
,
P Schlattmann
2   Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, Universitätsklinikum Jena, Medizinische Statistik und Epidemiologie, Jena, Germany
,
PC Krüger
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Universitätsklinikum Jena, Sektion Kinderradiologie, Jena, Germany
,
HJ Mentzel
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Universitätsklinikum Jena, Sektion Kinderradiologie, Jena, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 August 2019 (online)

 

Zielsetzung:

In der digitalen Radiografie werden Post-Processing Algorithmen zur Verbesserung der Bildqualität eingesetzt. Herabgesetzt wird diese durch Streustrahlung, die SimGrid™ (SG) mithilfe neuronaler Netze abschätzen und herausrechnen kann. Tube-and-Line-Enhancement (TLE™) dient der Betonung von Kontrastunterschieden. Ziel dieser Studie war es, den Nutzen dieser Post-Processing-Algorithmen in der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin zu evaluieren.

Material und Methoden:

210 bettseitig angefertigte Röntgen-Thorax- und Abdomenaufnahmen (Samsung, GM 85) der Neonatologie (n = 101, mean 30. Lebenstag) und pädiatrischen Intensivstation (n = 109, mean 6J.) wurden mit und ohne Post-Processing (SG: 134, TLE: 76) analysiert. Mittels einer drei-stufigen Likert-Skala wurden mehrere Parameter (Trachea, zentrale/periphere/retrokardiale Gefäße, Skelett, Fremdmaterial, Rauscheindruck, Gesamtqualität, Beurteilbarkeit für Fragestellung, Bauchorgane, Darmgas, Kontrastmittel) bewertet (SPSS 25.0).

Ergebnisse:

Mit TLE waren Fremdmaterial (OR = 136,11, p < 0,05) und Skelett (OR = 34,92, p < 0,05) deutlich besser beurteilbar, während Rauscheindruck und Gesamtqualität schlechter bewertet wurden.

Unter Einsatz von SG wurde schon bei Kindern ab 6 Monaten eine signifikante Bildverbesserung gezeigt (OR = 4,95, p < 0,05); dies gilt besonders für die Beurteilung von Skelett (OR = 4,18, p < 0,05), Trachea (OR = 4,12, p = 0,001), Fremdmaterial (OR = 3,19, p = 0,001) und Darmgasverteilung (OR = 8,27, p = 0,01). Bei Früh- und Neugeborenen wurde keine Verbesserung der Bildqualität erreicht (OR = 0,27, p = 0,007).

Schlussfolgerung:

TLE gestattet in der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin eine signifikant bessere Beurteilung von Fremdmaterialien. SG bietet ein differenzierteres Spektrum in der Bildverbesserung, allerdings erst bei Kindern jenseits der Neonatalperiode.