Akzeptanz von Keuchhustenimpfungen während der Schwangerschaft in Deutschland

Einleitung:

Keuchhusten ist eine gefährliche Infektionserkrankung, insbesondere für Säuglinge. Eine aktuelle Strategie zur Senkung Keuchhusten-assoziierte Säuglingssterblichkeit, ist die maternale Impfung während der Schwangerschaft. Während diese in vielen Ländern bereits Standard ist, gibt es in Deutschland aktuell keine allgemeine Empfehlung für eine solche Impfung und es ist nicht klar, wie erfolgreich eine Einführung dieser Strategie wäre.

Diese Studie untersuchte die Intention von schwangeren Frauen eine Keuchhustenimpfung während der Schwangerschaft zu akzeptieren, wenn diese empfohlen wäre.

Methoden:

In Kooperation mit dem Vaccine Confidence Project wurde eine Querschnittsstudie durchgeführt, bei der die schwangeren Teilnehmerinnen einen Online-Fragebogen ausfüllten. Dieser Fragebogen wurde auf der Basis internationaler Studien entwickelt und an den deutschen Kontext angepasst. Die Daten wurden anschließend statistisch ausgewertet.

Ergebnisse:

Von den 335 Teilnehmerinnen gab etwa die Hälfte an, eine Keuchhustenimpfung während der Schwangerschaft zu akzeptieren, wenn diese empfohlen wäre. Hauptgründe für die Ablehnung der Impfung waren Sicherheitsbedenken und Ablehnung von pharmazeutischen Produkten während der Schwangerschaft.

Rund 50% der Frauen sahen Impfungen während der Schwangerschaft kritisch, obwohl die Mehrheit eine positive Einstellung gegenüber Impfungen außerhalb der Schwangerschaft äußerte.

Als vertrauenswürdigste Informationsquellen wurden medizinisches Fachpersonal, sowie das Robert-Koch-Institutes genannt. Allerdings zeigten sich Unterschiede im Informationsverhalten zwischen Frauen, die der Impfung befürwortend gegenüberstanden und denen, die sich ablehnend äußerten.

Diskussion:

Die Akzeptanz der Keuchhustenimpfung während der Schwangerschaft in Deutschland ist niedriger als in anderen Ländern (Australien, UK). Eine negative Grundhaltung gegenüber Impfungen in der Schwangerschaft scheint verbreitet zu sein. Aufgrund des Vertrauens in medizinisches Fachpersonal sollte dieses vermehrt in Kommunikationsstrategien hinsichtlich Impfungen während der Schwangerschaft einbezogen werden.