Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 676
DOI: 10.1055/s-0039-1694391
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einkommensverläufe in der Erwerbsbiografie von älteren Erwerbstätigen der lidA-Studie

L Toczek
1   Universität Ulm, Ulm
,
R Peter
1   Universität Ulm, Ulm
,
D Montano
1   Universität Ulm, Ulm
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, in welchem Ausmaß sich die erste Positionierung am Arbeitsmarkt auf den späteren Erwerbsverlauf von Männer und Frauen auswirkt. Verglichen zu den meisten bisherigen Studien werden keine retrospektiven Daten verwendet, sondern Einkommensverläufe basierend auf Arbeitsgebermeldungen und somit frei von Erinnerungsartefakten ermittelt.

Methode:

Aufgrundlage der Studie „lidA – leben in der Arbeit. Kohortenstudie zu Gesundheit und Älterwerden in der Arbeit“ werden von zwei Jahrgängen (1959 und 1965) Sekundärdaten des Forschungsdatenzentrums der Bundesagentur für Arbeit am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu erwerbsbiografischen Verläufen verwendet. Im Zeitraum von 1975 bis 2017 können mittels eines linear gemischten Modells Einkommensverläufe in Abhängigkeit der ersten Positionierung auf dem Arbeitsmarkt geschlechtsspezifisch analysiert werden.

Ergebnisse:

Erste Ergebnisse zeigen, dass nicht nur geschlechtsspezifische Unterschiede, sondern auch abhängig vom Einstiegsgehalt sich differierende Einkommensverläufe feststellen lassen. Je höher das Einstiegseinkommen von Personen ist, desto stärker ist der Anstieg im Beobachtungszeitraum verglichen zu Personen mit dem niedrigsten Einstiegseinkommen: bei Männern ist dieser Einkommensanstieg stärker ausgeprägt als bei Frauen.

Diskussion:

Mithilfe der altershomogenen Stichprobe über eine Beobachtungszeit von 40 Jahren, lassen sich sehr präzise Einkommensverläufe abhängig vom Einstiegsgehalt und Geschlecht abbilden. In zukünftigen Analysen sollen Zusammenhänge zwischen Einkommensverläufen und Gesundheit sowie Erwerbsverbleib untersucht werden. Für die Auswertungen sind umfangreiche Daten zur kompletten Erwerbsbiografie auf Personenebene vorhanden.