Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 711-712
DOI: 10.1055/s-0039-1694505
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„(...) naja, was ich gerne hätte, wäre so n Abendaustausch, ne.“ – Interviewergebnisse der Evaluation des Hamburger Quartiersprojektes AGQua

F von Mandelsloh
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales, Department Pflege und Management, Hamburg
,
A Begerow
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales, Department Pflege und Management, Hamburg
,
D Morciniec
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales, Department Pflege und Management, Hamburg
,
U Gaidys
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales, Department Pflege und Management, Hamburg
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Aufgrund des demografischen Wandels steigt die absolute Zahl der Pflegebedürftigen. Das Projekt „Aktive und Gesunde Quartiere Uhlenhorst und Rübenkamp“ (AGQua) stellt sich dieser Herausforderung. So werden Anreize und Angebote für mehr körperliche und soziale Aktivität entwickelt, die auch eHealth-Lösungen beinhalten (www.agqua.de). Das Projekt wird wissenschaftlich evaluiert. Es werden die Ergebnisse des qualitativen Studienteils mit einer Basiserhebung (t0) und einer zweiten Erhebung (t1) vor- und gegenübergestellt.

Methode:

Mittels leitfadengestützter Interviews wurde die subjektive Wahrnehmung der interviewten BewohnerInnen mit Bezug auf das quartiersbezogene Leben und die Angebote im Quartier ermittelt (t0: n = 10, t1: n = 12). Die Interviews wurden mit MAXQDA nach Mayring (2015) auswertet.

Ergebnisse:

Aus den t0-Interviews lassen sich die Kategorien „Begegnung in der Nachbarschaft“, „Technik als Verbindung“, „Technik als Ressource“ und „einen Ansprechpartner haben“ abbilden. Aus den t1-Interviews wurden die Kategorien „Kontakt über Begegnungsstätten und Interessengemeinschaften“, „Sinnhafte Unterstützung durch Technik und eHealth im Alltag“, „Gesundheit durch mentale und körperliche Aktivität“, „gegenseitige Hilfe bei kleinen alltäglichen Dingen“, „QuartiermanagerInnen als Kümmerer" und „Bekanntheit der Angebote im Quartier“ generiert. Die Interviewten wünschen sich mehr Präsenz der Angebote im Quartier: „Aber man müsste das dann auch wirklich publik machen und bekannt machen und ganz einfach sagen, kommt her.“ (D12)

Diskussion:

Mittels der t0-Ergebnisse können die grundlegenden und mithilfe der t1-Ergebnisse die angebotsspezifischen Vorstellungen und Bedarfe der interviewten BewohnerInnen aufgezeigt werden. Dies bietet eine fundierte Evaluationsgrundlage. Deutlich wird, dass eine Alltagsorientierung, die auf gegenseitige Unterstützung beruht, den interviewten BewohnerInnen wichtig ist. Die übergeordnete Erkenntnis ist, dass eine bedarfs- und alltagsorientierte Kommunikationsstrategie hinsichtlich der Angebote unumgänglich zu sein scheint.