Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 717
DOI: 10.1055/s-0039-1694522
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis

B Buhs
1   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln
,
A Spura
2   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA, Köln
,
F De Bock
3   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA, Kön
,
S Brockmann
4   Kreisgesundheitsamt Reutlingen, Reutlingen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Der Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen Forschungseinrichtungen und der Praxis des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) ist eine permanente Aufgabe für alle Beteiligten. Die Arbeitsgruppe Plattform Wissenschaft-Praxis des Zukunftsforums Public Health ermittelte erstmals den aktuellen Stand der Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis (ÖGD) in Deutschland sowie Barrieren und Potenziale zukünftiger Themen und Formen von Kooperation.

Der Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen Forschungseinrichtungen und der Praxis des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) ist eine permanente Aufgabe für alle Beteiligten. Die Arbeitsgruppe Plattform Wissenschaft-Praxis des Zukunftsforums Public Health ermittelte erstmals den aktuellen Stand der Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis (ÖGD) in Deutschland sowie Barrieren und Potenziale zukünftiger Themen und Formen von Kooperation.

Methode:

Im Zeitraum November 2018 bis April 2019 wurde eine Ist- und Bedarfsanalyse als teilstandardisierte fragenbogenbasierte Online-Befragung (LimeSurvey) durchgeführt (5-stufige Likert-Skala, offene Fragen). Die Rekrutierung von Teilnehmern erfolgte über den Verteiler des Zukunftsforums (via Newsletter) und mittels der Weiterleitung des Aufrufes über Fachgesellschaftsverteiler (u.a. BVÖGD, DGSMP) sowie über persönliche Netzwerke der Arbeitsgruppe. Die anonymisiert erhobenen Befragungsdaten wurden deskriptiv-statistisch und induktiv-inhaltsanalytisch (Mayring) ausgewertet.

Ergebnisse:

Insgesamt nahmen 178 Personen teil, davon 37 WissenschaftlerInnen, 89 Personen aus dem ÖGD sowie 30 Personen aus weiteren Bereichen. Über 90% aller Befragten sind an einer intensiveren Zusammenarbeit interessiert und wünschen bundesweite Kooperationsstrukturen. Auch wenn zwischen Wissenschaft und Praxis vereinzelte Kooperationsmodelle (z.B. Brückenprofessuren, lokale Kooperationen, themenspezifische Forschungsnetzwerke) bestehen, attestieren ca. 40% der Befragten bezüglich der Kommunikation und der Kooperationsformen einen deutlichen Optimierungsbedarf. Die Inhaltsanalyse ermittelte Kooperationsbarrieren in den Bereichen Haltung/Kultur, Finanzierung und Umgang mit Daten.

Diskussion:

Einerseits stellt sich in der Wahrnehmung der Befragten eine große Lücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und ihre praktische Umsetzung dar. Andererseits bietet die breite Themenvielfalt, die sich aus den Aufgaben des ÖGD ergibt, ein großes Kooperationspotenzial. Es besteht weiterhin Diskussionsbedarf, wie Kooperationen zwischen Praxis und Wissenschaft bundesweit etabliert (und auch finanziert) werden können.