Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 741
DOI: 10.1055/s-0039-1694593
Kongresstag 3: 18.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Nutzerakzeptanz von heterogenen Zielgruppen ab 65 Jahren am Beispiel von präventiven Technologien zur Messung und Unterstützung der körperlichen Aktivität

F Koppelin
1   Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth, FB BGG, Abteilung TGM, Oldenburg
,
A Pauls
1   Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth, FB BGG, Abteilung TGM, Oldenburg
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Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Zur Unterstützung der körperlichen Aktivität nutzen zunehmend auch ältere Menschen Geräte wie z.B. Aktivitätstracker. Bislang wurden in der Entwicklung von solchen Technologien häufig nur homogene Gruppen berücksichtigt. Ziel war die Analyse der Nutzerbedarfe und -akzeptanz von präventiven Technologien (zur Erinnerung, Motivation und Assessment der körperlichen Aktivität) bei einem heterogen zusammengestellten Sample. Die Studie wurde im Rahmen des Teilprojekts „TECHNOLOGY“ durchgeführt. Es gehört zum BMBF-geförderten Präventionsforschungsnetzwerk „AEQUIPA“ („Körperliche Aktivität, Gerechtigkeit und Gesundheit: Primärprävention für gesundes Altern“, Laufzeit: 02/2018 – 01/2021; Nr.: 01EL1422E) und erforscht und entwickelt neue Technologien zur individuellen Gesundheitsvorsorge.

Es handelte sich um eine qualitative Studie anhand von Fokusgruppen. Zusätzlich wurde ein Fragebogen eingesetzt, der neben allgemeinen Angaben, u.a. Fragen zur Sicherheit im Umgang mit Technik und Technikerfahrung enthielt. Für die Fokusgruppen wurde ein strukturierter Ablaufplan verwendet. Um einen Zugang zu den Teilnehmenden zu erhalten, wurde eine vorhandene Probandendatenbank genutzt und Multiplikatoren in zwei Stadtteiltreffs einbezogen. Die Transkripte wurden inhaltsanalytisch ausgewertet; die Kategorienbildung erfolgte induktiv und deduktiv. Die Fragebögen wurden deskriptiv ausgewertet.

Insgesamt haben 27 Personen (15 weiblich) an drei Fokusgruppen teilgenommen. Darunter hatten acht Personen einen Migrationshintergrund. Das Alter betrug im Durchschnitt 74,8 (65 – 90) Jahre. Insgesamt waren die Teilnehmenden an den Technologien sehr interessiert. Zu den vorgestellten Erinnerungs- und Motivationstechnologien erhielt vor allem die internetfähige Armbanduhr viel Zuspruch. Bei der Assessmenttechnologie wurden u.a. Vorschläge zur Verbesserung der Menüführung wie z.B. Schriftgröße genannt.

Die Erkenntnisse helfen die beiden präventiven Technologien zielgruppenrecht weiterzuentwickeln. In Langzeitstudien sollen diese dann von verschiedenen Gruppen ausprobiert werden.